Ein buttrig-zartes Gebäck aus fluffigem Hefeteig mit mürber Kruste: Die Brioche ist einer der beliebtesten französischen Frühstücksklassiker. Mein Grundrezept für Butter-Brioche ist einfach, benötigt aber eine lange Gehzeit (am besten über Nacht). Genau das Richtige also für einen gemütlichen, genussreichen Brunch… Na, jemand Lust bekommen?
Obwohl Original französische Brioche dem deutschen Hefezopf, Osterbrot, Panettone, Osterkranz oder dem Hefeteig-Gugelhupf durchaus ähnelt, gibt es doch große Unterschiede – vor allem, was das Zutatenverhältnis angeht. Brioche besteht traditionell aus einem sehr fett- und eierreichen Hefeteig, ein bisschen wie die Hefe-Waffeln. Es gibt Briocherezepte mit Buttermengen von 50 Gramm bis 350 Gramm auf 500 Gramm Mehl. Ich habe wirklich lange nach einem passenden „Mittelweg“ gesucht, was gar nicht so leicht war. Das Ergebnis sollte weder zu trocken noch zu fettig sein, das Rezept weder zu simpel noch zu komplex. Obwohl die Form leider nicht ganz so geworden ist, wie ich es mir erhofft hatte, bin ich mit Geschmack und Konsistenz sehr zufrieden. „Die beste Butterbrioche, die ich je gegessen habe“, sagt Jan. Die Brioche schmeckt nur ganz leicht süß und ist damit sogar für pikanten Belag geeignet. Am allerliebsten essen wir Brioches aber pur oder mit etwas Marmelade oder Honig.
Damit die Brioche besonders locker und leicht wird, empfehle ich euch, den Hefeteig über Nacht im Kühlschrank gehen zu lassen. Wer es sehr eilig hat, kann aber sicher auch die Standardmethode wählen: einfach ca. 1-2 Stunden mit einem Küchentuch bedeckt an einem warmen Ort gehen lassen.
So bekommt Brioche die typische Form
Klassisch sind Brioches eher rund und haben einen kleinen kugelförmigen Kopf. Es gibt spezielle Briocheformen wie diese große oder solche bzw. solche kleinen, die an Tartelettes-Förmchen erinnern. Als Ersatz kann man aber auch eine normale Kastenform verwenden. Nach dem Backen einfach in Scheiben schneiden und noch lauwarm genießen. So kann der Tag beginnen!
Und wenn ihr den Tag weiter kulinarisch in Frankreich verbringen möchtet, dann gönnt euch doch eine klassische Quiche Lorraine zum Mittag, und genießt noch ein paar französische Crêpes oder Crème Brûlée als Nachtisch. Bon appetit!
Hinweis: Diesen Beitrag habe ich 2017 erstmals veröffentlicht und zuletzt 2021 aktualisiert.
Butter-Brioche
Zutaten
- 100 Milliliter Milch lauwarm
- 30 Gramm frische Hefe
- 500 Gramm Weizenmehl normales oder Wiener Griessler
- 50 Gramm Zucker mehr oder weniger nach Geschmack
- 4 mittelgroße Eier zimmerwarm
- 250 Gramm Butter weich
- ½ Teelöffel Salz
- 1 mittelgroßes Eigelb zum Bestreichen
- Hagelzucker zum Bestreuen
Zubereitung
- Die Hefe mit einem Teelöffel Zucker in die lauwarme Milch bröckeln und umrühren, bis sie sich aufgelöst hat. Mehl und restlichen Zucker in eine große Schüssel geben. In die Mitte eine Mulde drücken. Die lauwarme Hefe-Milch-Mischung hineingießen. Schüssel mit einem Tuch bedecken und Vorteig an einem warmen Ort für ca. 10 Minuten stehen lassen.
- Die zimmerwarmen Eier, die sehr weiche Butter sowie das Salz zum Teig geben. Alles vermischen und den Teig ca. 10 Minuten kneten (lassen). Er ist vergleichsweise weich. Die Schüssel mit einer Frischhaltefolie bedecken und über Nacht in den Kühlschrank stellen (schnellere Alternative siehe Tipps).
- Am nächsten Tag den Teig Zimmertemperatur annehmen lassen. In eine große gefettete Kastenform füllen. Nochmals eine Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
- Den Ofen auf 190 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Brioche mit dem verquirlten Eigelb bestreichen und nach Belieben mit Hagelzucker bestreuen. 25-30 Minuten backen, evtl. nach 15 Minuten abdecken, falls die Oberfläche zu dunkel wird.
Anmerkungen
- Der Hefeteig schmeckt nur ganz leicht süß. Wer es süßer mag, sollte ca. 70-90g Zucker verwenden und/oder mehr Hagelzucker als Deko. Für eine pikante Variante die Zuckermenge auf ca. 1 TL reduzieren.
- Die Brioche wird durch die lange Gehzeit im Kühlschrank besonders locker. Wer es eilig hat, kann den Hefeteig aber auch wie gewohnt an einem warmen Ort ca. 1h gehen lassen.
- Es gibt unterschiedliche typische Brioche-Formen. Die wohl bekannteste besteht aus einer großen Teigkugel sowie einer aufgesetzten kleineren Kugel. Wer eine spezielle Backform hat (eine große oder mehrere kleine), kann den Teig natürlich auch darin machen. Für kleine Brioches eignet sich notfalls auch ein Muffinblech. Die Backdauer beträgt ca. 15 Minuten. Man kann den Briocheteig auch als Zopf backen oder als Kombination aus mehreren großen Teigkugeln in einer Kastenform.
Noch mehr Tipps zu diesem Rezept
Damit euch dieser Hefeteig sicher gelingt, lest euch mein Grundrezept durch. Hier gibt es auch Antworten auf häufige Fragen wie: Kann man frische Hefe durch Trockenhefe ersetzen?, was ist der Unterschied zwischen frischer Hefe und Trockenhefe? und wann geht Hefeteig nicht auf? Hier geht’s zum Hefeteig-Grundrezept
Die passenden Zutatenmengen für andere Backformgrößen kannst du mit unserem Umrechner ermitteln.
Hier findest du Tipps, wie und durch was du Zutaten ersetzen kannst.
Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate Links (was bedeutet das?).
Ich habe am Wochenende das erste mal das Brioche gebacken und es war super lecker! Mein einziges Problem ist die Form. In der Kastenform hat das Brioche über die komplette lange Seite in der Mitte ein Loch. Es zieht sich quasi durch das gesamte Brioche, von oben nicht zu sehen sondern erst beim anschneiden.
Gestern habe ich erneut gebacken und das Problem versuche zu lösen in dem ich nach der Kühlschrank Zeit und Zimmertemperatur abnehmen, den Teig nochmal geknetet habe. Auch in der Kastenform habe ich vor der 1 Stunde Ruhe nochmal den Teig runtergedrückt.
Hast du Tipps was ich hier machen kann?
Hallo, das klingt ja spannend, habe ich noch nie gehört oder selbst gehabt. Ist sicher „witzig“, das beim Anschneiden zu sehen 😉 Ich habe leider keine Idee, woran das liegen könnte.
Wie ist denn dein zweiter Versuch verlaufen?
Hallo Kathrin, endlich habe ich es geschafft, das Brioche zu backen.. anders als sonst bei deinen Rezepten bin ich allerdings etwas ratlos: der Teig über unglaublich klebrig/flüssig. Habe fast 200g Mehl mehr gebraucht, um ihn so zu bekommen, wie ich mir Hefeteig vorstelle ( ließ sich vom Schüsselrand lösen) Nun ist das Brioche nach längerer Backzeit zwar lecker aber nicht mehr typisch „briochig“. Kannst du sagen, was falsch war??
Liebe Grüße von der Ostsee
Liebe Julia, tut mir leid, dass es nicht ganz geklappt hat. Der Teig ist wirklich vergleichsweise weich und wird sich beim Kneten nicht vom Schüsselrand lösen. Man gibt den Teig quasi ein bisschen wie bei Kuchenteig/Rührteig in die Form und lässt ihn da nochmal gehen.
Die Butter-Brioche ist ein Gedicht. Gerade gebacken. Einfach genial. Dankeschön dafür Habe geduldig über Nacht im Kühlschrank gehen lassen. Dann in Kastenform in meinem Bosch Dampfbackofen 30 min Gärstufe und anschließend 4D Heißluft mit Dampfstufe 2 ? Herrlich fluffig locker lecker
Das ist ja schön!
Kann man die Butter denn reduzieren?? einfach so? um etwa 80g?? Und wenn ich es in einer Springform backe muß die Backzeit sicher angepaßt werden oder ? hab grad die einzige Kastenform für Kalten Hund in Gebrauch 🙂
Liebe Grüße
Hallo Simone, wenn du die Butter so stark reduzierst, handelt es sich eben nicht mehr wirklich um Brioche – eher um Buchteln. Aber die sind ja auch lecker 😉
Zur Backzeit: Kommt auf die Größe deiner Form an. Wenn das Brioche deutlich flacher ist darin, brauchst du natürlich weniger Zeit. Aber das sieht man ja ganz gut an der Farbe des Gebäcks.
Sehr lecker! Allerdings hatte ich 45 Minuten Backzeit 🙁 und schon soooo großen Hunger.
Liebe Nora,
1. toll dass es dir so geschmeckt hat!
2. nicht so dolle 🙁 Hunger und Gebäck im Ofen ist eine fiese Kombi…
Viele Grüße!
Hallo Kathrin,
Ich liebe Brioche, wie alles Hefegebäck. (Letzten Monat war ich in Paris und habe dort reichlich getestet. Es gab auch dort riesige Unterschiede!) Obwohl 250 g Butter immer noch sehr reichlich sind, werde ich es ausprobieren. Vielleicht reduziere ich nochmals 50 g, mal sehen, was daraus wird. Aber man braucht ja auch nichts mehr aufzustreichen.
Eine schöne Woche allen.
Caro
Hallo Caro, ohja, es ist wirklich reichlich Butter 😉 aber man braucht tatsächlich nichts mehr drauf. Schmeckt pur super oder mit etwas Marmelade.
Liebe Grüße!