Ihr habt immer gedacht, der deutsche Weihnachtsklassiker sei kompliziert zu backen? Dieses Rezept für einen köstlichen, einfachen Stollen wird euch vom Gegenteil überzeugen!

Christstollen und ich, wir waren lange keine guten Freunde. Doch mit dem richtigen Rezept klappt alles – und dieser für uns weltbeste Christstollen wird bestimmt auch euch schmecken. Das allerbeste: Ihr könnt das Grundrezept wunderbar nach Lust und Laune abwandeln. Und bald mit dem Vernaschen loslegen, da es sich um Weihnachtsstollen ohne Wartezeit handelt.
Weil manche Menschen keine Rosinen mögen oder ein Trauma durch staubtrockene Stollen davongetragen haben, wagen sich viele nicht ans Nachbacken des deutschen Weihnachtsklassikers. Dabei ist es so einfach, guten Christstollen selber zu machen! Ich habe vor Jahren mein eigenes Stollenrezepten aus vielen anderen zusammengebastelt und seither immer mehr verbessert. Er ist nicht sonderlich abgefahren, dieser Klassiker; aber eben einer mit Glücksbäckerei-Garantie. Das bedeutet, dass das Christstollen-Rezept einfach und gelingsicher ist (Anfänger können vorher ja meine ausführliche Hefeteig-Anleitung lesen). Außerdem müsst ihr euch nicht erst durch eine fünf Zentimeter dicke Puderzucker-Butter-Schicht kämpfen. Klar, Christstollen mit Marzipan ist üppig und süß. Man muss es aber auch nicht übertreiben. Und Feuchthaltemittel, künstliche Aromen und Co wie in gekauften Stollen braucht es eh nicht.
Die Basis von Omas Christstollen ist ein schwerer Hefeteig mit vergleichsweise viel Butter – was den Stollen saftig macht. Die bunten Trockenfrüchte im Teig sowie das Marzipan sorgen für ein wunderbares Aroma und die ganze spezielle Weihnachtsstollen-Konsistenz. Himmlisch! (Das Osterbrot oder der Panettone gehen übrigens in eine ähnliche Richtung 😉 ).
Na, wollt ihr den leckeren, saftigen Butterstollen mal testen? Es ist definitiv noch nicht zu spät dafür. Damit euch Omas Christstollen-Rezept sicher gelingt und ihr die genau für euch passende Variante backen könnt, habe ich hier einige Tipps und Antworten auf häufig gestellte Fragen zusammengetragen.
So wird es ein perfekter Christstollen
In erster Linie kommt es auf das richtige Rezept mit einer ausreichend großen Menge Butter und Eier an. Marzipan macht den Teig ebenfalls leicht feucht. Außerdem darf der Stollen nicht zu lange gebacken werden, da er sonst tendenziell trockener wird.
Grundsätzlich ja, dann aber andere Trockenfrüchte wie Cranberrys oder gehackte Aprikosen verwenden. Wenn man sie sehr fein hackt, schmecken aber auch Orangeat und Zitronat einfach gut, versprochen!
Den Teig zu einem Rechteck mit abgerundeten Ecken ausrollen. Eine der langen Seiten in die Mitte über die andere schlagen, sodass etwa zwei Drittel des Teiges bedeckt ist. Die „Nähte“ mit den Fingern jeweils festdrücken. Damit der Stollen nicht zu breit wird, eventuell durch doppelt gefalzte Alufoliebegrenzen.
Mit einer Form wie dieser oder dieser erhält man einen höheren und gleichmäßigen Christstollen. Den Teig in der gefetteten Form auf ein mit Backpapier belegtes Blech stürzen, dabei die Form aber nicht abnehmen. Erst gegen Ende der Backzeit nochmal kurz ohne Haube backen.
Manche sagen, mindestens 2-4 Wochen. Der Christstollen nach meinem Rezept kann aber auch schon nach 2-3 Tagen gut angeschnitten werden.
Sobald er gebuttert, gezuckert und komplett abgekühlt ist, mehrfach in Folie wickeln und an einem kühlen dunklen Ort aufbewahren.
Ja klar. Zumindest in der Theorie ? . Am besten schon in Scheiben geschnitten.
Übrigens: Wer nach einer kleinen oder gesünderen Alternative zum einfachen Christstollen sucht, wird sicher bei meinen vielen weiteren Weihnachtsrezepten fündig.
Auch die saftigen Mini-Quarkstollen mit Cranberry, das wunderbare Stollenkonfekt mit Marzipan, die Stollenschnecken, die vegane Variante oder das Low Carb Konfekt kann ich euch sehr ans Herz legen 🙂 ! Und der ebenfalls köstliche und schnelle Quarkstollen sowie der Stollenkuchen vom Blech müssen ebenfalls nicht durchziehen.
Hinweis: Diesen Beitrag habe ich 2016 erstmals veröffentlicht und zuletzt 2023 aktualisiert.
Christstollen
Zutaten
Für den Stollen
- 250 Gramm Rosinen
- 50 Gramm Orangeat
- 50 Gramm Zitronat
- 50 Gramm Mandeln gehackt
- 80 Milliliter Rum oder Apfelsaft
- 500 Gramm Weizenmehl
- 120 Milliliter Milch lauwarm
- 50 Gramm Zucker
- 1 Würfel frische Hefe
- 220 Gramm Butter weich
- 1 mittelgroßes Ei
- 1 mittelgroßes Eigelb
- 100 Gramm Marzipan-Rohmasse
- 1 Teelöffel abgeriebene Zitronenschale
- 2 Prisen Salz
- ¼ Teelöffel gemahlene Vanille oder Vanillepaste
- 1 Teelöffel Stollengewürz Zimt, Ingwer, Kardamom, Koriander
Zum Bestreichen
- 100 Gramm Butter grobe Angabe
- 3 Esslöffel Zucker
- 60 Gramm Puderzucker grobe Angabe
Zubereitung
- Rosinen mit Orangeat, Zitronat und Mandeln mischen und mit dem Saft begießen. Zugedeckt am besten über Nacht ziehen lassen; es reicht notfalls aber auch eine Stunde, während man den Teig vorbereitet.
- Die Hefe in die lauwarme Milch bröckeln. Einen Teelöffel vom Zucker zugeben und rühren, bis sich die Hefe aufgelöst hat.
- Das Mehl mit dem restlichen Zucker in eine große Rührschüssel geben. In die Mitte eine tiefe Mulde drücken und die Hefemilch hineingießen. Mit einem Küchentuch bedecken und 10 Minuten an einem warmen Ort stehen lassen.
- Die Marzipanrohmasse in sehr kleine Stücke schneiden. Zusammen mit der weichen Butter, Eiern und Gewürzen mit in die Rührschüssel geben. Alles kurz miteinander verrühren und dann ca. 5 Minuten kneten (lassen). Der Hefeteig sollte sich vom Schüsselrand lösen.
- Teig abgedeckt an einem warmen Ort mindestens 30 Minuten gehen lassen. Dann die Trockenfruchtmischung unterkneten und nochmals 1.5 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen. Einen sehr großen oder zwei kleinere Stollen formen (siehe Tipp). Wer eine Stollenbackform (ca. 33 cm) verwendet, gibt den Teig vor der zweiten Gehzeit hinein.
- Stollen auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Die Stollenform evtl. nochmal mit den Händen etwas verschönern. Weil der Stollen ohne Form tendenziell eher breiter und flacher wird, kann man ihn auf dem Blech etwas begrenzen, indem man z.B. doppelt gefalzte Alufolie verwendet oder an eine Seite eine Kastenkuchenform stellt.
- Den Stollen nochmals bedeckt eine halbe Stunde gehen lassen. Ofen auf 190 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Den Stollen 10 Minuten backen, dann bei nur noch 170 Grad weitere ca. 40 Minuten auf der zweiten Schiene von unten backen. Gegen Ende abdecken, falls er zu dunkel wird.
- Die Butter schmelzen. Den fertigen Stollen aus dem Ofen holen und evtl. verbrannte Rosinen entfernen. Stollen noch heiß mehrfach mit der Butter bestreichen. Zunächst mit dem normalen Zucker bestreuen. Komplett abkühlen lassen, überschüssigen Zucker mit einem Löffel o.ä. etwas entfernen. Zuletzt den Puderzucker darüber sieben.
Dieses und alle anderen Rezepte findest du in unserer APP
zu unserer APP!Anmerkungen
- Alternativzutaten: Orangeat und Zitronat schmecken nur sehr dezent heraus. Wer komplett darauf verzichten will, kann stattdessen mehr Rosinen und/oder Cranberrys verwenden.
- Stollen formen: Rollt ihn zunächst auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem Rechteck mit abgerundeten Ecken aus. Eine der langen Seiten in die Mitte über die andere schlagen, sodass etwa zwei Drittel des Teiges bedeckt ist. Die „Nähte“ mit den Fingern jeweils festdrücken.
- Aufbewahrung: Den Stollen lagert man am besten gut in Alufolie verpackt an einem kühlen trockenen Ort. Zwei bis drei Tage sollte er vor dem Anschnitt durchziehen.
Noch mehr Tipps zu diesem Rezept
Damit euch dieser Hefeteig sicher gelingt, lest euch mein Grundrezept durch. Hier gibt es auch Antworten auf häufige Fragen wie: Kann man frische Hefe durch Trockenhefe ersetzen?, was ist der Unterschied zwischen frischer Hefe und Trockenhefe? und wann geht Hefeteig nicht auf? Hier geht’s zum Hefeteig-Grundrezept
Die passenden Zutatenmengen für andere Backformgrößen kannst du mit unserem Umrechner ermitteln.
Hier findest du Tipps, wie und durch was du Zutaten ersetzen kannst.
Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate Links (was bedeutet das?).