Mit Marmelade gefüllte Doppeldecker nach dem Rezept meiner Uroma: unsere allerliebsten Weihnachtsplätzchen!

Ich liebe Klassiker wie Omas Spitzbuben. Die mit Marmelade gefüllten Plätzchen sind für uns mit Abstand die Wichtigsten auf dem Plätzchenteller. Seit meiner Kindheit, seit ich denken kann. Kein Wunder: Spitzbuben vereinen so viele schöne Erinnerungen, die man mit der Weihnachtszeit verbindet ♥
Darum werdet ihr die Plätzchen lieben
Zum einen ist da natürlich der Geschmack: Der buttrig-zarte Teig der Spitzbuben zergeht auf der Zunge; die Marmelade sorgt für einen herrlich fruchtigen Touch. Zudem sieht die Kombination aus hübschen Formen und leuchtender Konfitüre einfach toll aus. Die gefüllten Weihnachtsplätzchen meiner Oma Carola bzw. sogar Uroma Margarethe basieren auf einem so genannten gerührten Mürbeteig. Der ist eine besonders einfache Variante des traditionellen Mürbeteigs. Was Omas Spitzbuben-Rezept wiederum zum perfekten Plätzchenrezept für Backanfänger macht. Und nicht zuletzt können Kinder wunderbar mithelfen, beim Ausstechen, Zusammensetzen, Vernaschen 😉 .
Übrigens: Das Rezept habe ich 2012 erstmals gepostet, also direkt nach dem Start dieser Seite. Seither kam unheimlich tolles Leser-Feedback zusammen:
Jennifer ist begeistert: „Ich wurde noch nie so sehr für eine Küchenkreation gelobt wie für diese Spitzbuben.“
Das sagt Radieschen: „Ich werde nie wieder einen anderen Mürbeteig backen. Mein Freund ist sehr schwer zu beeindrucken, da seine Oma eine Meister-Bäckerin ist, aber diese Plätzchen haben es ihm angetan. “
Und das meint Yasmin: “ Jedes Jahr auf's Neue erfreue ich mich an diesem unkomplizierten Teig. Er lässt sich so toll verarbeiten und das Plätzchen backen geht richtig gut von der Hand.“
Na habt ihr nun Lust bekommen, die Spitzbuben mal nachzumachen?
Die Spitzbuben-Zutaten
Für das einfache Rezept benötigt ihr nur 5 Grundzutaten, die ihr sicher eh zuhause habt.
Mehl: Verwendet klassisches helles Weizenmehl Type 405, weil die Konsistenz und der Geschmack so am besten werden. Helles Dinkelmehl Type 630 funktioniert ebenfalls.
Butter: Sie sorgt für den feinen, buttrigen Geschmack und sollte nicht durch Margarine ersetzt werden. Für einen homogenen Teig ist es wichtig, dass die Butter zimmerwarm und weich ist.
Zucker: Normaler weißer Zucker eignet sich am besten, weil er ohne eigenes Aroma süßt und das richtige Volumen für den Teig mitbringt. Ich verwende vergleichsweise wenig, da die Spitzbuben ja noch mit süßer Marmelade gefüllt werden.
Ei: Das (zimmerwarme) Hühnerei sorgt für die richtige Bindung im Teig.
Marmelade: Am besten Aprikosenmarmelade, gemischte Beerenmarmelade oder Erdbeermarmelade, weil diese Sorten schön aussehen. Grundsätzlich funktioniert jedes Obst als Basis. Die Konfitüre sollte eher fein, also ohne (große) Stückchen sein.
Die Zubereitung in 3 Schritten
1. Teig kneten: Es handelt sich um einen gerührten Mürbeteig mit weicher statt kalter Butter wie z.B. im Plätzchenteig-Grundrezept. Zunächst werden, ähnlich wie bei einem Rührteig, Butter und Zucker schaumig geschlagen, dann kommt das Ei dazu, zuletzt das Mehl. Diese Vorgehensweise sorgt dafür, dass die Masse garantiert glatt und homogen wird.
2. Spitzbuben ausstechen und backen: Der vorher gekühlte Teig wird portionsweise ausgerollt, damit er nicht zu warm wird und beim Backen ggf. bricht. Die Hälfte der Plätzchen wird als „Basis“ rund oder mit geriffeltem Rand ausgestochen; die andere Hälfte bekommt zudem ein Mini-Loch in der Mitte. Backt die Spitzbuben lieber etwas zu hell als zu dunkel, damit sie nicht bitter werden.
3. Plätzchen füllen: Auf die unteren Plätzchen kommt mittig etwas Marmelade – und zwar auf der flachen Seite. So sehen die zusammengesetzten Spitzbuben später am Schönsten aus. Mit der Konfitüre nicht bis ganz an den Rand gehen: Sobald die oberen Kekse darauf kommen, verteilt sie sich bis nach außen.
So gelingen euch Omas Spitzbuben garantiert
Richtige Teig-Verarbeitung: Die Masse muss für mind. 30 Minuten (besser länger oder über Nacht) in den Kühlschrank. Das sorgt dafür, dass sie sich besser ausrollen lässt und sich die Zutaten verbinden. Lasst den Spitzbuben-Teig danach kurz Zimmertemperatur annehmen und rollt ihn z.B. zwischen Folie oder einem aufgeschnittenen Gefrierbeutel auswellt. So klebt (fast) nichts an.
Spitzbuben-Formen: Ich verwende am liebsten Ausstecher mit ca. 5 cm Durchmesser, z.B. klassisch am Rand geriffelt wie diese, alternativ komplett runde, sternförmige oder herzförmige. Es gibt auch Spezial-Ausstechformen, die aus einer Kombi aus äußerem Ausstecher und Loch bestehen wie diese oder diese.
Einfache Variationen des Rezepts
Für Spitzbuben mit Mandeln, eine besonders feine Variante, könnt ihr einen Teil des Mehls (etwa 100 Gramm) durch blanchierte, gemahlene Mandeln oder sogar Nüsse ersetzen (wie bei den Walnussplätzchen). Terrassenplätzchen entstehen, wenn ihr für jedes Plätzchen statt zwei Ausstechförmchen drei verwendet: Ihr benötigt 3 unterschiedlich große Sterne, Kreise oder Herzen (ohne Loch), die dann aufeinander geklebt werden. Und wenn ihr eine andere, nicht fruchtige Füllung haben wollt, testet doch mal die Bienenstich-Kekse mit Pudding.
Aufbewahrung und Haltbarkeit
In der Praxis werden sie nicht lange halten, weil schnell vernascht sein 😉 Spitzbuben aufbewahren ist aber natürlich kein Problem: Einfach genauso wie die meisten anderen Weihnachtsplätzchen an einem kühlen, trockenen Ort lagern, am besten in einer Blechdose. Einzelne Lagen mit Backpapier oder Butterbrotpapier voneinander trennen. So halten sie durchaus 4 Wochen. Man kann sogar den rohen Teig sowie die fertig gebackenen gefüllten Spitzbuben einfrieren und dann im Kühlschrank langsam auftauen lassen.
Meine Oma hat mich zum Backen gebracht – und mir gezeigt, wie viel Freude es macht, zusammen zu backen. Wenn ihr alte Familienrezepte so liebt wie ich, testet doch auch mal ihre Zitronenplätzchen, das Spritzgebäck (oder die Low Carb Spritzgebäck-Variante) die Vanillekipferl oder die weichen Lebkuchen!
Hinweis: Diesen Beitrag habe ich 2012 erstmals veröffentlicht und zuletzt 2024 aktualisiert.
Spitzbuben
Zutaten
- 230 Gramm Butter weich
- 125 Gramm Zucker
- 1 mittelgroßes Ei zimmerwarm
- 380 Gramm Weizenmehl
- 170 Gramm Marmelade grobe Angabe
Zubereitung
- Für den gerührten Mürbeteig die weiche Butter mit dem Zucker einige Minuten hell schaumig schlagen. Dann das Ei unterrühren.
- Zuletzt das Mehl dazugeben und alles zusammen kurz zu einem homogenen Teig verkneten; ggf. mit den Händen nacharbeiten.
- Den Teig zur einer oder zwei Kugeln formen und diese etwas plattdrücken. Teig in Folie gewickelt oder in einer Tupperdose mindestens 30 Minuten oder über Nacht kühlstellen.
- Backofen auf 175 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Zwei Bleche mit Backpapier belegen. Etwa die Hälfte des Teigs aus dem Kühlschrank nehmen und kurz Zimmertemperatur annehmen lassen. Auf etwas Mehl, einer Backmatte oder noch besser zwischen zwei Lagen Folie oder einem aufgeschnittenen Gefrierbeutel ausrollen (ca. 2 bis 3 mm hoch). Plätzchen ausstechen. Bei der Hälfte von ihnen mit einem kleineren Kreis, Sternchen und Herzchen noch die Mitte ausstechen.
- Plätzchen vorsichtig mit etwas Abstand zueinander aufs Backpapier legen. Die Plätzchen je nach Größe etwa 9-11 Minuten backen, bis sie goldgelb sind (lieber etwas zu hell als zu dunkel). Währenddessen den restlichen Teig ebenso verarbeiten; das 2. Blech braucht meist etwas kürzer im Ofen.
- Plätzchen abkühlen lassen. Etwas Marmelade (ca. ½-3/4 TL) in die Mitte der flachen Seite der unteren Plätzchen geben. Dabei nicht bis ganz an den Rand gehen.
- Die oberen Plätzchen, die in der Mitte einen Stern, ein Loch o.ä. haben, aufsetzen und leicht festdrücken. Die Marmelade verteilt sich so bis an den Rand.
- Spitzbuben nach Belieben mit Puderzucker bestäuben. An einem kühlen, trockenen Ort lagern, am besten in einer Blech-Plätzchendose. Einzelne Lagen mit Backpapier oder Butterbrotpapier voneinander trennen.
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- Ausstecher: Ich verwende am liebsten Ausstecher mit ca. 5 cm Durchmesser, z.B. am Rand geriffelte wie diese, alternativ komplett runde, sternförmige oder herzförmige. Es gibt auch Spezial-Ausstechformen, die schon aus einer Kombi aus äußerem Ausstecher und Loch bestehen wie diese oder diese.
- Mini-Kekse: Die Mini-Kreise/Herzen/Sterne, die man aus der Mitte heraussticht, kann man entweder wieder mit dem übrigen Teig verkneten oder ebenfalls backen und später als Mini-Doppeldecker zusammensetzen. Sie werden aber deutlich schneller fertig im Ofen.
- Marmelade: Für die Füllung eignen sich z.B. Beeren- oder Aprikosenkonfitüre ohne Stückchen. Am besten vor dem Bestreichen nochmal kurz erwärmen (z.B. in der Mikrowelle oder in einem kleinen Topf) und glattrühren.
- Konsistenz: Anfangs sind die Spitzbuben noch knusprig, werden durch die Marmeladenfüllung dann aber weich und ziehen herrlich durch. Das soll so sein!
- Haltbarkeit: Richtig gelagert halten sich die Plätzchen durchaus 4 Wochen. Man kann aber sowohl den rohen Teig als auch die fertig gebackenen, gefüllten Spitzbuben auch einfrieren. Einfach im Kühlschrank langsam auftauen lassen.
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Damit euch dieser Mürbteig sicher gelingt, lest euch mein Grundrezept durch. Hier gibt es auch Antworten auf häufige Fragen wie: Warum lässt sich Mürbteig nicht ausrollen oder warum muss Mürbteig kühlen? Hier geht’s zum Mürbteig-Grundrezept
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