So ein köstlicher Quittenkuchen überzeugt selbst den größten Quitten-Skeptiker. Denn ich muss schon zugeben: den Duft der Herbstfrüchte fand ich zwar immer ziemlich toll, den Geschmack von Quittengelee und Co aber eher so naja… 😉 Doch Omas gedeckter Quittenkuchen ist wirklich fein.
Quitten sind kein Convenience-Obst: Vor dem Essen muss man sie kochen. Und auch für einen Kuchen mit Quitten sollte man die Früchte schälen, würfeln, weicher dünsten. Das Aroma ist dafür fantastisch und einfach mal was anderes. Das Quittenkuchenrezept, das ich euch heute vorstelle, ist ein Mix aus dem klassischen gedeckten Apfelkuchen und dem Apfelmuskuchen vom Blech. Die Basis: buttriger Mürbeteig bzw. Knetteig. Er bildet sowohl den Boden als auch die Decke. Dazwischen steckt eine Art Quitten-Zimt-Kompott. Und on top kommen Zuckerguss sowie geröstete Mandelblättchen.
Dass es ein extrem schneller Quittenkuchen ist, kann man bei den Schichten nicht gerade behaupten. Aber ihr könnt das Rezept zeitlich wunderbar aufteilen und z.B. Teig sowie Quitten schon am Vortag vorbereiten.
So bleibt gedeckter Quittenkuchen besonders fein
Außerdem hält sich Omas Quittenkuchen mit Mürbeteig gut verpackt locker 2 Tage (wenn er nicht schneller vernascht ist…). Wenn ihr ihn von vornherein einfrieren wollt, würde ich den Guss und die Mandelblättchen lieber frisch auf den Quittenkuchen vom Blech machen. So bleiben die Mandeln schön knackig.
Vielleicht kommt ihr mit diesem gedeckten Quittenkuchen ja auch auf den Geschmack dieses besonderen Obsts 🙂 Testet dann auch unbedingt noch Omas Quittenbrot aus – eine Art Fruchtkonfekt, das super aussieht und schmeckt. Und unter meinen Herbst-Backrezepten findet ihr viele weitere tolle Rezepte – von Zwetschgen-Streusel-Kuchen über Kürbisbrot bis hin zu Birnenstrudel.
Quittenkuchen
Zutaten
Für den Teig
- 350 Gramm Weizenmehl
- 100 Gramm gemahlene Mandeln
- 2 Teelöffel Backpulver
- 160 Gramm Zucker
- 250 Gramm Butter kalt
- 2 mittelgroße Eier
Für die Füllung
- 1500 Gramm Quitten
- 2 Esslöffel Zitronensaft
- 100 Milliliter Apfelsaft
- 90 Gramm Zucker
- 1 Teelöffel Zimt
- 1 Teelöffel Vanillepaste
Für den Guss
- 150 Gramm Puderzucker
- 1 Esslöffel Milch
- 1 Esslöffel Apfelsaft oder Quittensaft
- 1 Esslöffel Zitronensaft
- 50 Gramm Mandelblättchen zum Bestreuen
Zubereitung
- Für den Teig Mehl, Mandeln, Backpulver, Zucker und Zimt mischen. Kalte Butter in kleinen Stückchen und Eier zugeben. Alles mit den Knethaken der Küchenmaschine zu einem glatten Teig verarbeiten. Diesen halbieren, zu 2 großen Kugeln formen, diese mit den Händen etwas flachdrücken und in Frischhaltefolie gewickelt mind. 30 Minuten oder über Nacht kühlstellen.
- Währenddessen die Quittenfüllung vorbereiten. Quitten waschen, schälen, vierteln und mit einem Messerchen entkernen. Dann mit einem großen scharfen Messer in Würfel schneiden.
- Mit Zitronensaft, Apfelsaft, Zucker und Gewürzen in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze ca. 10-15 Minuten weicher (bis mind. bissfest) köcheln. Ab und an umrühren. Sollte viel Saft übrig sein, diesen etwas abtropfen lassen. Masse abkühlen lassen.
- Teige aus dem Kühlschrank nehmen und kurz Zimmertemperatur annehmen lassen. Ein kleines tiefes Backblech mit Backpapier auslegen oder fetten (Innenmaße ca. 35*25 cm), alternativ einen verstellbaren Backrahmen verwenden. Die erste Teigkugel für den Boden auf einer leicht bemehlten Backmatte oder zwischen Folie in Größe der Form dünn ausrollen. Das kann man auch direkt auf dem Backpapier machen. Dafür den Teig aufs Backpapier legen, ein weiteres Backpapier auflegen und mit einem Nudelholz ausrollen. Teig in die Form bzw. aufs Blech legen (eventuell direkt mit dem unterliegenden Backpapier).
- Boden mehrfach mit einer Gabel einstechen. Die abgetropften Quittenwürfel darüber verteilen. Den Backofen auf 190 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Zweite Teigportion ebenfalls zwischen Folie bzw. Backpapier oder auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen. Die Teigdecke auf die Quitten legen. Das geht am einfachsten, wenn man sie entweder auf Backpapier ausrollt und auf die Quittenfüllung stürzt, dann das Papier abzieht. Oder indem man den Teig zum Transportieren über das Nudelholz legt und dann auf dem Obst wieder abrollt.
- Decke ebenfalls mehrfach mit einer Gabel einstechen. Kuchen im vorgeheizten Ofen ca. 35-40 Minuten backen, dabei nach etwa 30 Minuten bei Bedarf mit Alufolie abdecken, damit er nicht dunkel wird. In der Form bzw auf dem Blech abkühlen lassen.
- Mandelblättchen kurz in einer beschichteten Pfanne ohne Fett anrösten, bis sie duften und etwas Farbe angenommen haben. Für den Guss den gesiebten Puderzucker mit Milch, Apfelsaft und so viel Zitronensaft vermischen, dass ein zähflüssiger, aber verstreichbarer Guss entsteht. Auf dem Kuchen verteilen und die Mandeln darüber streuen.
Anmerkungen
- Statt nur Quitten zu verwenden, kann man auch 1kg Quitten und 500g Äpfel mischen.
- Quitten muss man (solange die Schale nicht extrem holzig ist) nicht zwangsläufig schälen. Stattdessen einfach den Flaum mit einem Tuch abreiben und die Früchte gut waschen.
- Die Zuckermenge für die Füllung lässt sich je nach Reife und Süße der Quitten etwas erhöhen oder verringern.
- Der Kuchen lässt sich super vorbereiten. Er kann gut einen Tag durchziehen (gut verpackt), man kann ihn gut in Stücken einfrieren. Oder ihr bereitet sowohl den Teig als auch die gedünsteten Obstwürfel bereits am Vorabend vor und lasst beides über Nacht im Kühlschrank. Am nächsten Tag dann nur noch ausrollen, füllen, backen.
Noch mehr Tipps zu diesem Rezept
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