Im Herbst hat Pumpkin Pie Hochsaison. Der Kürbiskuchen ist für mich allein schon deswegen ein Genuss, weil Kürbis drinsteckt. Ich liebe Kürbis! Und in Kombination mit mürber Teigkruste und wärmenden Gewürzen macht sich Hokkaido einfach besonders gut. Für euch habe ich einen original amerikanischen Pumpkin Pie mit Kondensmilch gemacht. Nur der Teig wurde an deutsche Gewohnheiten angepasst 😉 .
Traditionell besteht Pumpkin Pie aus Knetteig und einer an Flan oder Pudding erinnernden Creme. Ganz wichtig: viele herbstlich-winterliche Gewürze wie Zimt, Ingwer und Muskat, sei es in Form von fertigem Mix oder selbst zusammengestellt (den man auch gleich noch für meinen Pumpkin Spice Kuchen oder die Kürbis-Pancakes verwenden kann 😉 ). In den USA isst man das Ganze unter anderem an Halloween und Thanksgiving. Meist gibt es Pumpkin Pie mit Schlagsahne oder Mascarpone-Klecks. Was man zu meinem Kürbispie-Rezept aber definitiv nicht braucht. Das hat auch unsere Nachbarin bestätigt, eine gebürtige Amerikanerin, deren Lob mich besonders freut: Meine Variante sei der beste Pumpkin Pie gewesen, den sie in ihrem Leben gegessen hätte. Wow. Geht runter wie Öl. Äh, Kürbismus 😉
Die meisten Original American Pumpkin Pie Rezepte basieren auf einem ungesüßten, neutralen Teig (wie z.B. beim Apple Pie). Die Pie Crust aus Mehl, Butter, Wasser und Salz ist mir aber zu fad. Deswegen mache ich einen normalen Mürbeteigboden grob nach meinem Grundrezept. Mit etwas Zucker. Während manche den Teig vorbacken, kommt bei mir gleich die Kürbiscreme darauf.
Pumpkin Pie mit selbstgemachtem Pumpkin Spice
Die Kürbismasse sollte gut gewürzt sein; wie z.B. auch beim Schoko-Kürbis-Kuchen. Gerade in den USA ist alles mit Kürbiskuchengewürz ja der absolute Hype. Aber eigentlich geht das Selbst-Zusammenstellen auch total schnell. Ich verwende entweder eine Mischung aus Zimt, gemahlenem Ingwer, etwas Muskat und Nelken, oder ein fertiges Spekulatiusgewürz.
Wenn ihr den süßen Kürbispie mit Kondensmilch zum ersten Mal backt, wundert ihr euch vielleicht, wie flüssig die Creme ist. Das soll so sein. Der Pumpkin Pie darf auf keinen Fall zu lange oder zu heiß gebacken werden, da sich sonst eine Kruste bildet und diese womöglich reißt. Ich backe ihn auf der untersten Backofen-Schiene, bis die Creme stabil, aber in der Mitte noch ein bisschen wackelig ist. Beim Abkühlen – am besten im ausgeschalteten, leicht geöffneten Herd – wird sie noch etwas fester.
Hinweis: Diesen Beitrag habe ich 2017 erstmals veröffentlicht und zuletzt 2023 aktualisiert.
Pumpkin Pie
Zutaten
Für den Teig
- 200 Gramm Weizenmehl
- 120 Gramm Butter sehr kalt und in Stückchen
- 60 Gramm Zucker
- 40 Milliliter Eiswasser
- 1 Prise Salz
Für die Füllung
- 2 mittelgroße Eier
- 140 Gramm brauner Zucker alternativ Vollrohrzucker, Kokoszucker
- 1 Päckchen Kondensmilch ungesüßt, 7,5% Fett, 340 Gramm
- 450 Gramm Kürbispüree siehe Tipp
- 1 Teelöffel Zimt alternativ statt der Gewürze 2 TL Pumpkin Pie / Spekulatiusgewürz
- ¼ Teelöffel Ingwerpulver
- 1 Prise Muskatnuss
- ½ Teelöffel Salz
- 2 Teelöffel Speisestärke
Zubereitung
- Für den Teig Mehl, Zucker und Salz in eine Schüssel geben. Kalte Butter in kleinen Stückchen unterkneten, Eiswasser dazugeben, sodass sich ein glatter Mürbteig ergibt. Zu einer Kugel formen und in Frischhaltefolie gewickelt ca. 30 Minuten kühlstellen.
- Backofen auf 200 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Für den Belag die Eier mit dem Zucker verquirlen. Kürbispüree, Kondensmilch, Speisestärke und Gewürze vorsichtig dazugeben und alles zu einer homogenen Masse verrühren.
- Den Teig etwas größer als die Quicheform ausrollen; Form am Boden und Rand mit dem Teig auskleiden. Überstehende Teigreste am rand mit einem scharfen Messer abschneiden. Die flüssige Kürbismasse hineingießen.
- Pumpkin Pie auf der untersten Schiene 10 Minuten bei 200 Grad backen, dann die Temperatur auf 175 Grad reduzieren und nochmals ca. 30-40 Minuten backen. Der Pie darf nicht zu lange gebacken werden, sondern sollte in der Mitte noch etwas weich sein. Am besten im ausgeschalteten Ofen (Tür nur einen kleinen Spalt öffnen) noch ca. 1h stehen lassen; alternativ lauwarm servieren.
Anmerkungen
Noch mehr Tipps zu diesem Rezept
Damit euch dieser Mürbteig sicher gelingt, lest euch mein Grundrezept durch. Hier gibt es auch Antworten auf häufige Fragen wie: Warum lässt sich Mürbteig nicht ausrollen oder warum muss Mürbteig kühlen? Hier geht’s zum Mürbteig-Grundrezept
Die passenden Zutatenmengen für andere Backformgrößen kannst du mit unserem Umrechner ermitteln.
Hier findest du Tipps, wie und durch was du Zutaten ersetzen kannst.
Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate Links (was bedeutet das?).
Super lecker! Hätte anfangs nicht gedacht das der fest wird, weil der Guss so flüssig war. Aber er ist perfekt gekommen, ich habe ihn im Ofen (Spalt offen) vollständig auskühlen lassen.
Danke für deinen Kommentar 🙂
Hallo
In den Bildern sieht man das du den Kuchen auch mal in kleinen Tartlette Förmchen gebacken hast.
Verkürzt sich dadurch die Backzeit?
Danke 🤗
Hallo, ja, da ja weniger Masse durch gebacken werden muss (flacher etc).
Hi!
Kannst du uns auch sagen, wie lange du die kleinen Formen im Ofen gelassen hast?
LG
Leider nein, das habe ich damals nicht notiert.
Pumpkin Pie ist eine süße Nostalgie für Amerika. Jede Scheibe ist voller wunderbarer Aromen und cremiger Konsistenz von warmen Gewürzen. Beim ersten Biss erinnert es an einen ruhigen Abend im Winter unter einer warmen Decke. Dieser Geschmack ist für Familie und Freunde zu einem Symbol des Teilens, dankens und Zusammenlebens geworden. Ich werde es versuchen, es sieht toll aus.
hallöchen!
diese backbegeisterte Lady hier ist schon ewig auf der Suche nach einem schönen amerikanischen Pie Rezept.
Leider hat dieses null funktioniert. Trotz absoluter Genauigkeit ist der Mürbeteig nicht durch, aber die Masse völlig zerbacken. Natürlich möchte ich unbedingt die Konsistenz wie eines echten Pumpkin Pie und werde es demnächst noch einmal versuchen, aber den Teig erst vorbacken. Der Geschmack ist aber absolut einzigartig und mega lecker!!
Wie sagt man, der Erste geht in der Regel immer daneben..
Hallo Sarah, oh das tut mir leid, mir ist es bisher immer gelungen. Aber schön, dass er dir schmeckt und du dem Rezept noch eine Chance gibst 😉
Hallo Kathrin
2ter Versuch ist leider eine Katastrophe geworden. Mehr als die Hälfte der Masse hat nicht in die Form gepasst. Der Teig ist praktisch roh. Die Masse dunkel und hätte nicht länger im Ofen bleiben dürfen. Ich bin wirklich geübt als Hobby Bäckerin aber hier weiß ich einfach nicht, was falsch läuft. Das Püree lasse ich abtropfen und diesmal sogar durch ein Tuch gedrückt. Die Kondensmilch ist einfach mit 340g zu viel. Leider muss ich ein anderes Rezept versuchen. Allen anderen viel Erfolg!
Liebe Kathrin, herzlichen Dank für das Rezept?❤️ Nicht kompliziert in der Zubereitung, das Ergebnis gefällt wie immer, für die Augen ist ästhetisch und der Geschmack ist köstlich . Ich wiederhole nochmals, aber gerne : In deinem Rezepten sind makellos und unfehlbar. ich habe eine große Freude am Backen und ich bin immer zuversichtlich im Ergebnis, es ist entzückend, unverwechselbar und unglaublich lecker. Danke für deine Arbeit. Und dafür, mit welcher Liebe du das teilst. Das einzige, in diesem Rezept… , ist für meinen Geschmack zehr süß. Aber wenn man verstehen, dass es ein klassisches amerikanisches Pumpkin ist, dann ist es nur ein Indikator für deine Erfahrung. ???. Meine Familie war begeistert, was wird noch sonst benötigt? Dankeschön ???
Hallo Julia, dein Kommentar und das wunderbare Lob machen mich wirklich happy, herzlichen Dank!
Zur Süße: ja, wie immer Geschmacksache, aber im Vergleich zu amerikanischen Rezepten hab ich nur einen Bruchteil verwendet ;-))) (Ich finde übersüß selbst ja eigentlich auch nicht so gut)
Hallo, ich möchte den Kuchen gerne übermorgen nachbacken, habe aber noch Fragen zur Kondensmilch:
– Warum wird Kondensmilch verwendet, welchen Effekt hat diese (gegenüber zB Sahne) – macht dies geschmacklich einen Unterschied oder betreffend Konsistenz?
– Im Supermarkt finde ich leider nur gezuckerte Kondensmilch. Kann ich auch diese nehmen und den Zucker etwas reduzieren (und wenn ja, um wieviel Zucker sollte ich weniger nehmen) oder ändert dies den Geschmack stark und ich sollte die ungezuckerte Kondensmilch besser durch etwas anderes ersetzen?
Vielen Dank für deine Antwort!!
LG
Vera
Hallo Vera,
ich bin mir sicher, dass es im Supermarkt auch normale Kondensmilch gibt, die steht nur oft woanders als die gezuckerte – magst du vielleicht nochmal schauen? Die gezuckerte hat ja eine komplett andere Konsistenz und ist nicht nur einfach süßer, insofern würde ich dir davon abraten, diese zu verwenden. Sahne geht vielleicht auch, aber das habe ich noch nicht getestet.
Kann man den Pie einfrieren?
Hallo, weiß ich leider nicht, müsstest du testen…
Hallo!
Oh, der sieht aber lecker aus. Ich bin ja Kürbis-Fan, da wäre diese Pie genau das richtige für mich!
Liebe Grüße Kerstin
Pumpkin pie ist sehr beliebt hier in den USA und es gibt ganz viele Varianten zu Thanksgiving und Weihnachten. Ich finde deinen Mürbeteig ausgezeichnet . Mein amerikanischer Mann würde aber lieber eine pie crust essen.
…wahrscheinlich ist es einfach Gewohnheit 😉 Ich persönlich finde neutrale Pie Crust einfach „irritierend“
Ich glaub dir, dass das runterging wie Kondensmilch als die Amerikanerin ihr Lob ausgesprochen hat 🙂 Dein Rezept klingt nicht ganz so arg süß, ich melde mich, wenn ich es ausprobiert habe.
*Jenny* Der Kürbis hat schon eine eigene Süße, ich nehme meistens noch weniger Zucker, ist bestimmt noch süß genug.
Das Rezept ist super, ich backe oft Pumpkin pie, je nach Kürbis, wenn zu flüssig, kommt noch eine Süßkartoffel hinein. Danke für das Rezept!
LG Lesley
Hallo Lesley, das mit der Süßkartoffel ist ein guter Tipp! Grundsätzlich geht glaube ich auch nur Süßkartoffel, aber da habe ich mich noch nicht rangetraut 😉
Ja, das geht auch, da mache ich entweder pur Süßkartoffel oder füge etwas Kürbis hinzu. Ich habe sie oft portionsweise in Würfeln eingefroren und werfe einen großen Würfel (ca. 5x5x5) hinzu. Bei Süßkartoffeln nehme ich weniger Zucker.
LG Lesley
Heheee, wie Kondensmilch… das ist sich gut 😉
Der Kuchen ist durch den süßlichen Kürbis tatsächlich süß genug, auch wenn gerade in Amerika trotzdem gerne mal Massen an Zucker mit reingekippt werden…