Ungarische Lángos sind unglaublich leckere, frittierte Fladenbrote, die mit einer pikanten Creme, Käse und Speckwürfelchen belegt werden. Mit meinem Lángos-Rezept könnt ihr den Snack ab jetzt selber machen. Schmeckt mindestens so gut wie gekauft!
Ok, der Name klingt erstmal etwas ungewöhnlich: Lángos, gerne auch eingedeutscht „Langosch“, bedeutet übersetzt „Flamme“. Das kommt angeblich daher, dass die Teigfladen früher im Ofen in der Nähe der Flamme gebacken wurden. Im Grunde handelt es sich bei ungarischen Lángos aber um gar nichts exotisches. Sowohl der Teig als auch die Zubereitung entsprechen denen der klassischen (Faschings-)Krapfen. Sie erinnern vor allem an ausgezogene Krapfen bzw. Knieküchle, die in meiner ursprünglichen Heimat Franken so beliebt sind. Dazu gibt´s aber weder Marmelade noch Puderzucker. Stattdessen besteht der typische Lángos-Belag aus Knoblauch-Sauerrahm, Frühlingszwiebeln und Käse. Keine „leichte“ Angelegenheit – aber sooo gut 😉
Basis des Lángos-Rezepts: ein leicht salziger Hefeteig, bei dem ich mich am Kräuterzupfbrot orientiert habe. Ich backe die Lángos mit Trockenhefe, wobei frische natürlich ebenfalls geht. Nach dem Gehen mache ich erst eine Art Brötchen, die dann zu Fladen mit höherem Rand geformt werden.
So gelingt das Langosch-Rezept garantiert
Wenn ihr Lángos selber machen wollt, benötigt ihr keine Fritteuse. Pfanne oder Topf tun´s auch. Am wichtigsten fürs Gelingen der Langosch ist es, dass das Fett die richtige Temperatur hat. Nur so bekommen die frittierten, belegten Teigfladen aus Ungarn (wie Schmalzgebäck insgesamt) die richtige Konsistenz.
Ihr braucht ein bisschen Zeit, wenn ihr das Lángos Originalrezept nachmachen wollt. Aber es soll ja auch etwas Besonderes bleiben – auf den Weihnachtsmarkt, Jahrmarkt oder aufs Oktoberfest geht man schließlich auch nicht jeden Tag 😉 . Unter meinen Snack-Rezepten findet ihr viele weitere pikante Leckereien aus aller Welt wie Börek oder Blinis. Und wenn euch der Sinn eher nach Brot steht, probiert neben den ungarischen Lángos doch auch mal das Naan, das Pfannenbrot ohne Hefe oder die Pestoblume aus!
Lángos
Zutaten
Für den Hefeteig
- 7 Gramm Trockenhefe 1 Tütchen
- ½ Teelöffel Zucker
- 100 Milliliter Milch lauwarm
- 150 Milliliter Wasser lauwarm
- 450 Gramm Weizenmehl
- 2 mittelgroße Eigelb
- 1 Teelöffel Salz
- 30 Gramm Butter weich
Zum Ausbacken und Belegen
- 700 Gramm Butterschmalz oder Öl, siehe Tipp
- 200 Gramm saure Sahne
- 1 Stück Knoblauchzehe
- Salz und Pfeffer
- 100 Gramm geriebener Käse
- 70 Gramm Speck optional
- 1 Stück Frühlingszwiebel optional
Zubereitung
- Trockenhefe und Zucker in einen Becher mit der lauwarmen (nicht heißen) Milch geben und umrühren. Alle übrigen Zutaten für den Teig in eine große Schüssel geben und zusammen mit der Hefemilch rund 5 Minuten kneten lassen. Falls der Teig zu fest ist, noch etwas mehr Wasser verwenden. Den Teig abgedeckt an einem warmen Ort rund 1 Stunde gehen lassen.
- Danach auf einer bemehlten Arbeitsfläche oder Backmatte mit leicht eingefettete Händen in etwa 8 gleich große Portionen teilen. Daraus jeweils eine Art Brötchen formen (rundschleifen oder glatte Kugel formen). Diese mit den Händen vorsichtig zu Fladen ziehen. Den Rand dabei etwas höher lassen, also keine komplett flache Scheibe machen, sondern außen eine Art Wulst behalten.
- Teiglinge mit Abstand zueinander auf 1-2 mit Backpapier belegte Bleche verteilen und zugedeckt an einem warmen Ort nochmal rund 15 Minuten gehen lassen. Gegen Ende der Gehzeit den Belag vorbereiten.
- Dafür die Knoblauchzehe pressen. Saure Sahne mit Knoblauch vermischen und Salz und Pfeffer abschmecken. Das äußere Hüllenblatt und die Wurzel der Frühlingszwiebel entfernen. Waschen und in feine Ringe schneiden. Speckwürfel in etwas Öl oder Butter kurz anschwitzen.
- Zum Frittieren Öl oder Butterschmalz in einer kleinen Pfanne oder einem kleinen Topf auf ca. 170 Grad erhitzen. Das Fett sollte einige Zentimeter hoch sein, damit die Langos schwimmen können. Sobald sich an einem Holzkochlöffel, den man ins Fett hält, kleine Bläschen bilden, ist das Fett heiß genug. Alternativ mit einem Küchenthermometer messen.
- Die Teigportionen nacheinander einzeln vorsichtig hineinlegen und etwa 2 Minuten goldgelb frittieren, dann mit Hochkochlöffeln, einer Grillzange oä drehen und die andere Seite ebenfalls goldbraun backen. Der Teig muss natürlich durchgebacken sein, darf aber auch außen nicht zu dunkel werden.
- Langos aus dem Fett nehmen und auf einem Gitter mit Küchenpapier abtropfen lassen. Entweder bei 100 Grad im Ofen warmhalten oder direkt servieren. Mit dem restlichen Teig ebenso verfahren.
- Zum Servieren etwas Knoblauch-Sauerraum in der Mitte der Langos verteilen. Mit Frühlingszwiebel-Röllchen, geriebenem Käse und eventuell Speck belegen und am besten sofort essen.
Anmerkungen
- Damit das Rezept gelingt, lest euch gerne meine FAQ im Krapfen-Rezept durch. Unter anderem muss das Fett die richtige Temperatur hab en, da sich der Teig sonst einfach nur voll mit Fett saugt oder außen viel zu dunkel wird, aber innen roh bleibt.
- Um die rohen Teiglinge ins Fett zu geben, ohne dass sie ihre Form verlieren, gibt es einen Trick: Für die zweite Gehzeit (rund 15 Minuten) jeden Teigling auf ein kleines zugeschnittenes Stück Backpapier legen. Die Langos dann mit dem Papier drunter vorsichtig ins heiße Fett legen, das Papier dann mit einer Grillzange oä herausziehen.
- Die Mengenangaben für den Belag, z.B. den Käse, sind nur grob und können ganz nach Belieben abgeändert werden. Vegetarisch schmecken die Langos genauso gut wie mit Speckwürfelchen.
Noch mehr Tipps zu diesem Rezept
Damit euch dieser Hefeteig sicher gelingt, lest euch mein Grundrezept durch. Hier gibt es auch Antworten auf häufige Fragen wie: Kann man frische Hefe durch Trockenhefe ersetzen?, was ist der Unterschied zwischen frischer Hefe und Trockenhefe? und wann geht Hefeteig nicht auf? Hier geht’s zum Hefeteig-Grundrezept
Hier findest du Tipps, wie und durch was du Zutaten ersetzen kannst.
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Also beim besten Willen, das soll keine moderne schwäbische Pizza werden! In Langos gehören sicher keine Eier!!! (In einen normalen Pizzateig übrigens auch nicht.)
Stimmt, in Pizzateig gehören keine Eier. Wie gut, dass das auch kein Pizzateig ist und Langos keine Pizzen sind.