Kartoffelbrötchen – klingt vielleicht erst einmal seltsam, ist aber eine geniale Idee! Vielleicht kennt ihr sie vom Bäcker, vielleicht hört ihr davon zum ersten Mal. So oder so solltet ihr dieses Rezept unbedingt mal testen. Denn die Kartoffel-Brötchen haben eine wunderbare Krume und besonders tolle Kruste.
Durch Kartoffelpüree im Hefeteig bekommen sie eine etwas andere Konsistenz als klassische Brötchen aus Weizenmehl oder Dinkelmehl. Wie auch beim Kartoffelbrot oder den Kartoffel-Lebkuchen. Also die perfekte Abwechslung für den Frühstückstisch oder das Abendessen! In Backbüchern und im Netz gibt es die unterschiedlichsten Kartoffelbrötchen-Rezepte, bei denen die Kartoffel- und Wassermenge, manchmal auch Hefe, stark variiert. Merke: Je mehr Kartoffeln ihr verwendet, desto weniger Flüssigkeit ist für den Teig nötig. Die Kombination, die ich euch heute vorstelle, ist unser Favorit. Mit ihr werden die knusprigen Kartoffelbrötchen herrlich flaumig, saftig und knusprig, ohne zu stark nach Hefe oder Kartoffeln zu schmecken. Wenn es schnell gehen soll, verwende ich Trockenhefe für die Kartoffelweckerl. So braucht ihr insgesamt gerade mal 1.5 Stunden. Natürlich funktioniert das Ganze aber auch mit frischer Hefe.
Uns sind die Kartoffel-Brötchen mit Dinkelmehl am liebsten – einem kleinen Teil Dinkelvollkorn und dem Großteil hellem Dinkelmehl. Wer mag, kann die beiden Mehlsorten genauso gut durch Weizen ersetzen. Ganz wichtig für das Gelingen der knusprigen Kartoffelbrötchen ist das Backen mit viel Dampf.
So bekommt man besonders knusprige Kartoffel-Brötchen
Beim Brotbacken verwende ich ja immer unseren Dutch Oven mit Deckel. Für 10-12 Brötchen mit Kartoffelpüree ist das natürlich nicht wirklich geeignet. Und so erzeugt man die Feuchtigkeit im Backofen entweder durch eine eingebaute Dampffunktion, eine Blumen-Wasser-Spritze oder eine mit heißem Wasser gefüllte Schale bzw. Fettpfanne.
Übrigens, auch Foodbloggern misslingt beim Backen immer mal wieder etwas. Und so hatte ein Teil meiner Kartoffelbrötchen eine – sagen wir mal – interessante Form. Ein bisschen wie die der Sauerteigbrötchen ohne Hefe. Unsere Kinder haben sie „Gehirnbrötchen“ getauft. Klingt etwas eklig 😉 . Aber dem herrlichen Geschmack der knusprigen Kartoffelbrötchen mit Dinkelmehl hat die Optik definitiv keinen Abbruch getan! Auch das Stockbrot oder Schwäbische Seelen sehen manchmal etwas abenteuerlich aus.
Kartoffel-Brötchen
Zutaten
- 350 Gramm Kartoffeln geputzt gewogen
- 1 Teelöffel Salz
- 150 Gramm Dinkelvollkornmehl oder Weizenvollkorn
- 350 Gramm Dinkelmehl oder Weizen
- 1 Päckchen Trockenhefe oder 20g frische
- ½ Teelöffel Zucker
- 130 Milliliter Wasser lauwarm, siehe Tipp
- 1 ½ Esslöffel Olivenöl
- 2 Teelöffel Salz
Zubereitung
- Die Kartoffeln schälen, abwiegen, in Stücke schneiden und mit 1 TL Salz sehr weich kochen. Das dauert je nach Größe ca. 20 Minuten. Abgießen und dabei das Kochwasser auffangen. Kartoffeln kurz ausdampfen lassen, noch warm mit einem Kartoffelstampfer oder vorsichtig ganz kurz mit Küchenmaschine und Schneebesen zu Püree verarbeiten.
- Beide Mehlsorten in eine große Schüssel geben. Zunächst 130ml vom lauwarmen Kartoffelwasser zusammen mit der Hefe und dem Zucker zugeben, anschließend den nur noch lauwarmen Kartoffelbrei, Öl sowie Salz (das Salz sollte dabei nicht direkt auf die Hefe).
- Den Teig mindestens 5 Minuten kneten lassen und nach Bedarf, je nach Mehlsorte, noch etwas mehr Wasser zugeben. Den Teig abgedeckt an einem warmen Ort mindestens 30 Minuten gehen lassen.
- Teig auf eine gut bemehlte Arbeitsfläche geben und mit einer Teigkarte oder einem großen Messer in 10-12 Stücke teilen. Dabei nicht mehr groß kneten.
- Die Teigportionen nacheinander etwas auseinander ziehen, die Seiten nach innen falten und die Kugeln mit dem Schluss nach unten rundwirken, d.h. in der hohlen Hand auf der Arbeitsfläche immer ein bisschen hin und her schieben.
- Teiglinge mit Abstand zueinander auf 1-2 mit Backpapier belegte Bleche legen. Abdecken und erneut mindestens 30 Minuten gehenlassen.
- Währenddessen den Backofen auf 230 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Dampffunktion anschalten oder kurz vor dem Backen eine ofenfeste Schüssel Wasser auf den Ofenboden stellen. Die Teiglinge wenden (also den Schluss wieder nach oben drehen) und wenn vorhanden, mit einer Blumenspritze etwas Wasser in den Ofen sprühen.
- Brötchen 8 Minuten bei 230 Grad backen, dann auf 190 Grad zurück schalten und nochmal 8-12 Minuten fertig backen. Vor dem Essen müssen die Brötchen komplett abkühlen, da sie sonst zu weich sind.
Anmerkungen
- Damit die Brötchen gelingen, braucht es viel Dampf. Die leicht ausgerissene Form erhalten die Brötchen dadurch, dass sie erst mit dem Schluss nach unten rundgewirkt werden und gehen, dann kurz vor dem Backen herumgedreht werden, sodass der Schluss nun oben ist.
- Man kann auch etwas mehr Kartoffeln nehmen, braucht dann aber weniger Flüssigkeit für den Teig.
Noch mehr Tipps zu diesem Rezept
Damit euch dieser Hefeteig sicher gelingt, lest euch mein Grundrezept durch. Hier gibt es auch Antworten auf häufige Fragen wie: Kann man frische Hefe durch Trockenhefe ersetzen?, was ist der Unterschied zwischen frischer Hefe und Trockenhefe? und wann geht Hefeteig nicht auf? Hier geht’s zum Hefeteig-Grundrezept
Hier findest du Tipps, wie und durch was du Zutaten ersetzen kannst.
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Die Kartoffelbrötchen funktionieren/schmecken auch sehr gut, wenn die 150 g Dinkelvollkornmehl durch 150g Hafervollkornmehl (zB.dm) ersetzt werden.
Insgesamt eine sehr gute Brötchenart.
Danke für deinen Kommentar 🙂
Ich habe die Kartoffelbrötchen jetzt schon einige Male zubereitet.
Es sind wirklich sehr leckere Brötchen, die meine Familie immer wieder einfordert.
Vielen Dank für das tolle Rezept
Sven
Danke für dein Feedback
kann man den Teig auch über Nacht in den Kühlschrank zum gehen stellen?
Das sollte gehen. Du brauchst dann weicher Hefe durch die längere Gehzeit, wenn du es zB über Nacht machst.
frage kann man die rohlinge auch einfrieren um sie an einem späteren zeitpunkt zu backen ?
Kann ich dir leider nicht sagen, aber teste es doch mal mit ein paar aus 🙂
Die Brötchen sind sehr lecker und kartoffelig. Es muss nicht immer lange, kalte Führung sein, trotzdem reichte mir die Hälfte Hefe. Nächstes Mal nehme ich noch weniger Wasser. Der Teig war weich und klebrig. das mag an der mehlig kochenden Kartoffelsorte gelegen haben. Eine verdoppelte Gehzeit gab Raum für zweimal dehnen und falten, mir ein gutes Gefühl und dem Teig etwas mehr Stabilität. Dadurch wurden es dann gut 9 (größere) Brötchen, die auf dem Backpapier tatsächlich auf- und kaum auseinander gingen. Bei mäßigem Ofentrieb riss die Kruste nicht so schön auf. Trotzdem tolle Krume, toller Geschmack und das Rezept backe ich nochmal mit festkochender Kartoffel.
Danke für deinen Erfahrungsbericht! Freut mich, dass sie dir geschmeckt haben.
Hallo, ich habe soeben den Teig für die Kartoffelbrötchen gemacht. Im Rezept wird leider nicht erwähnt, wann der Zucker hinzugefügt wird. Nur als Anmerkung:) liebe Grüße Anja
Hallo, danke für den Hinweis 🙂
Kartoffelbrötchen sind die besten die ich je gebacken habe. Tolles Rezept. Allerdings werde ich beim nächsten mal nur 1 1/2 Tl Salz nehmen. Kartoffelbrötchen sind einfach super!
Hallo Manfred, danke für das schöne Feedback, freut mich!
Die Brötchen sehen super aus! Jedoch bevorzuge ich bei Brot und Brötchen lieber Ruhezeiten von mind. 24 Stunden mit Zugabe von sehr wenig Hefe (ca. 0.5 g). Das Brot ist dann auch bekömmlicher und macht praktisch keine Arbeit! Nur alle 8 h den Teig ziehen und falten! Gebacken wird es in einem geeigneten Topf mit Deckel drauf! Dadurch bleibt die Feuchtigkeit beim Brot und gibt ein gutes Klima während des Backens. Probier‘ es mal aus! Ich würde mich freuen über Beiträge dieser Art! Herzliche Grüße, Tanja
Hallo Tanja, das ist wirklich gut, mache ich auch bei meinen Sauerteigbroten. Aber ich möchte ab und an eben auch schnelle Rezepte zeigen 🙂
Kartoffelbrötchen sind sooo lecker! Probiere ich bestimmt mal aus das Rezept! 🙂
Dann freue ich mich schon auf den Feedback!
Kann ich statt Brötchen den Teig als Brot im Topf backen?
Hallo, ein Test kann nicht schaden, aber ich denke, diese spezielle Rezept ist durch die Konsistenz vielleicht nicht ganz optimal für Brote