Wahrscheinlich kennt ihr auch einige Produkte, die scheinbar plötzlich vom Markt verschwinden, Lebensmittel, die man seit Jahren kennt und liebt, und die dann von einem auf den anderen Tag in keinem Supermarkt mehr zu finden sind. Das Yes-Törtchen von Nestle zum Beispiel (das nach Protesten allerdings seit einigen Jahren wieder produziert wird). Der Banjo-Schokoriegel von Masterfoods. Oder jene TK-Croissants mit einer Eiskugel im Inneren, die nur noch aufgebacken werden mussten und heiß-kalt zugleich blieben (erinnert sich zufällig jemand von euch an die Werbung ;-)?). Ich musste vor ein paar Jahren zum Beispiel feststellen, dass Milka seine „Snack Pack Mini Sticks“ aus dem Sortiment gestrichen hat. Der Verlust dieser dünnen, mit Schokolade umhüllten Salzstangen war ein echtes Drama für mich. Naja, so etwas in der Art zumindest…
Rezepte für Angeber und süße, schwangere Brezeln
Normalerweise stehe ich überhaupt nicht auf Kombis wie süß-sauer, salzig-süß, aber die Sticks waren wirklich lecker. Und so hatte ich schon seit längerem vor, etwas aus Laugenstangen oder Laugenbrezeln und Schokolade zu backen. Zufällig bin ich kürzlich auf ein Rezept gestoßen, das Ruth Moschner in ihrem neuen Backbuch „Backen für Angeber“ veröffentlicht hat (die Rezension findet ihr hier). „Schwangere Brezel“ hat die TV-Moderatorin ihre Kreation benannt; gemeint sind kleine Törtchen bzw Tartelettes, die ohne Ofen „gebacken“ werden.
Vor dem eigentlichen Rezept noch eine kleine Warnung: Ich finde die Zubereitung der Toffee-Tartelettes an manchen Stellen knifflig, und das, obwohl der Titel des Backbuchs „Backen für Angeber“ etwas anderes suggeriert. Vielleicht bin ich aber einfach nur kein Angeber 😉 Jedenfalls ist das Rezept meiner Meinung nach nicht unbedingt für Anfänger geeignet. Und leider sind auch einige Angaben bei Ruth Moschner falsch… Ich habe jedenfalls meine eigene Variante der salzig-süßen Tarte entwickelt:
Toffee-Tartelettes mit Laugenbrezeln
Zutaten
- 6 Tartelettes-Formen, kleine Einmachgläser, Souffle-Förmchen
- 280 Gramm Butter
- 180 Gramm Salzbrezeln sowie einige Brezeln zum Dekorieren
- 400 Gramm Milchmädchen bzw. gezuckerte Kondensmilch
- 5 Esslöffel Puderzucker
- 150 Gramm dunkle Kuvertüre bzw. Ganache oder Schokocreme zum Überziehen
Zubereitung
- Tartelettes-Förmchen mit Frischhaltefolie auskleiden. Die Folie zudem noch ganz leicht eingefetten.
- Dann 120 Gramm Butter in einem Topf schmelzen und mit etwa 180 Gramm fein zerkrümelten kleinen Salzbrezeln vermengen (Salzstängchen gehen sicher auch). Ruth Moschner schreibt, man solle dann alles zu einem Teig verkneten. Die Masse muss auf den Boden und an den Rand der Förmchen. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, da die Laugen-Butter-Kombi nicht gut hält. Zuletzt die Formen für etwa 15 Minuten in den Kühlschrank stellen.
- Inzwischen könnt ihr die leckere Toffee-Füllung zubereiten, die wie Karamellcreme bzw. Dulche de Leche schmeckt. Dafür eine Dose gezuckerte Kondensmilch („Milchmädchen“ wie bei den Cookies) zusammen mit 160 Gramm Butter und 5 Esslöffeln Puderzucker unter ständigem Rühren erhitzen. Ich betone: Unter ständigem Rühren ;-). Alles aufkochen lassen, bis sich die Farbe langsam verändert und die Creme dickflüssiger wird . Das Ganze dauert schon ein paar Minuten, ihr werdet eure Arme nach dem vielen Umrühren spüren.
- Abschließend den Topf vom Herd nehmen, die Karamell-Creme abkühlen lassen und auf die Tarte-Böden verteilen. In „Backen für Angeber“ wird für die Füllung von allen Zutaten nur die Hälfte genommen. Nachdem ich allerdings gemerkt habe, dass ich mit dieser Menge beim besten Willen nicht weit komme, habe ich alles noch ein zweites Mal zubereitet. Die Törtchen einige Stunden kühl stellen, bis alles fester geworden und kalt ist.
- Für den Schokoladenüberzug nimmt Ruth Moschner in ihrem Kuchenrezept Kuvertüre. Ich werde das nächste Mal wahrscheinlich etwas weicheres probieren, eine Art Schokoladen-Ganache vielleicht. Die Zartbitter-Kuvertüre wurde schon sehr dominant und dick, und die Tartelettes ließen sich kaum schneiden.
- Zum Abschluss könnt ihr noch je eine Salzbrezel auf die Törtchen geben und dann alles bis zum Essen in den Kühlschrank stellen.Die Toffee-Tartelettes mit Salzbrezeln und Schokolade müssen dann „nur“ noch heil aus den Förmchen gebracht werden. Eine heikle Angelegenheit, kann ich nur sagen… Wer das geschafft hat, kann sich auf eine spannende geschmackliche Kombination freuen, die definitiv nicht nur Frauen mit süß-salzigen Schwangerschaftsgelüsten schmecken dürfte. Ich und meine Test-Nascher waren begeistert – das haben sie jedenfalls behauptet 😉
Noch mehr Tipps zu diesem Rezept
Die passenden Zutatenmengen für andere Backformgrößen kannst du mit unserem Umrechner ermitteln.
Hier findest du Tipps, wie und durch was du Zutaten ersetzen kannst.
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Hätte ich deinen Beitrag doch nur früher gelesen, liebe Kathrin…
Auch ich habe mich heute an den „Schwangeren Brezeln“ nach Rezept versucht
und habe jetzt wahrscheinlich ein paar graue Haare mehr 😀
Beim nächsten Mal versuche ich es mit deinen Angaben, die sehen nämlich echt hübsch aus.
Herzliche Soulfood-Grüße
Janke
Ich finde das total lecker aber wirklich kompliziert …
ich mache so etwas ähnliches acuh öfter und es ist so was von lecker .. ich glaube das mache ich morgen mal wider 🙂
Würde mich intereesieren ob man es auch mit Sahne oder normaler Kondesmilch machen kann ?
Allies liebe und Danke für dieses tollen Beitrag
Liebe Grüße Stephie
von Meine Küchenschlacht