Weihnachtszeit ist Stollenzeit – und wer nach einer tollen Alternative zum klassischen Christstollen sucht, sollte dieses Quarkstollen-Rezept unbedingt ausprobieren! Er ist himmlisch lecker. Und es gibt noch viele weitere gute Gründe, den Quarkstollen zu backen 🙂
Darum werdet ihr den Stollen mit Quark lieben
Das Wichtigste ist natürlich sein Geschmack und das herrlich weihnachtliche Aroma durch die Gewürze, Trockenfrüchte und Mandeln. Mit ein paar Kniffen wird der Quarkstollen super saftig. Er ist etwas weniger üppig und (zumindest relativ gesehen) fettärmer als der Klassiker, da weniger Butter in ihm steckt. Es handelt sich um ein echtes Blitzrezept: Die reine Arbeitszeit beträgt gerade mal rund 25 Minuten. Es braucht zudem keine Gehzeit, da der Quarkstollen ohne Hefe mit Backpulver gemacht wird. Und man ihn theoretisch sofort anschneiden ohne tage- oder gar wochenlange Reifezeiten. Na, klingt das nicht gut?
Die Zutaten im Überblick
Alles, was ihr für das Rezept braucht, ist in jedem normalen Supermarkt erhältlich:
Quark: Die namensgebende Zutat macht das Gebäck schön locker und saftig. Ihr solltet Magerquark verwenden und die sich ggf. abgesetzte Flüssigkeit im Behälter abgießen. Als Ersatz eignet sich notfalls Skyr.
Mehl: Mit normalem hellen Weizenmehl Type 405 wird der Teig am besten, da feinsten; helles Dinkelmehl Type 630 geht auch.
Mandeln stecken gemahlen im Teig, was den Quarkstollen sehr saftig macht, und werden zusätzlich in gehackter Form untergehoben für das klassischen „Mundgefühl“ und einen leichten Biss.
Backpulver: Ein ganzes Päckchen, damit der Stollen ohne Hefe gut aufgeht. Wer einen eventuell leichten Backpulvergeschmack vermeiden mag, kann Weinsteinbackpulver nehmen.
Butter sorgt für ein feines buttriges Aroma und eine üppige Konsistenz. Das Bepinseln direkt nach dem Backen wirkt zudem konservierend.
Zucker und Puderzucker: Normaler weißer Haushaltszucker steckt im Teig und kommt nach dem Backen auf den gebutterten Quarkstollen, damit die Puderzucker-Schicht nicht in das Fett einzieht.
Eier machen den Teig locker. Am besten zimmerwarme Eier verwenden, sodass sich die Zutaten beim Rühren gut verbinden.
Trockenfrüchte: Ich verwende vor allem Rosinen; dazu kommt eine etwas kleinere Menge Orangeat und Zitronat für den klassisch-winterlichen Geschmack.
Aroma-Zutaten: Zum Verfeinern gibt es viele Möglichkeiten. Besonders köstlich sind ein paar Tropfen Bittermandelaroma sowie Amaretto für eine dezente Marzipan-Note, dazu einige Teelöffel Zimt oder fertiges bzw. selbstgemachtes Stollengewürz.
Quarkstollen backen in 3 Schritten
Einer der Haupt-Pluspunkte dieser Rezeptvariante ist es, dass der Quarkstollen einfach und schnell zu backen ist:
1. Teig vorbereiten: Die Zubereitung ähnelt der von normalem Rührkuchen. Als erstes werden Butter, Eier und Zucker voluminös und schaumig geschlagen, hier mit zusätzlichem Quark. Dann kommen die trockenen Zutaten, Trockenfrüchte und Mandeln dazu.
2. Quarkstollen backen: Am einfachsten ist es mit einer Stollenbackform bzw. -haube, die entweder eine richtige dreidimensionale Backform mit Löchern ist oder nur ein ovaler Rahmen, der den Teig begrenzt. So verläuft im Ofen nichts oder wird sehr flach und trocken.
3. Bepinseln und zuckern: Sofort nach dem Backen bepinselt man das Gebäck mit zerlassener Butter und bestreut es mit Zucker. So bleibt der Quarkstollen länger frisch, bekommt eine leichte Knusper-Kruste und der Puderzucker, der nach dem Abkühlen drüber gestäubt wird, verschmilzt nicht mit dem flüssigen Fett zu einer pampigen Masse.
Tipps zur Zubereitung
Zutaten vorbereiten: Weicht Rosinen, Orangeat, Zitronat und Mandeln gern schon am Vorabend ein, damit der Quarkstollen auch von innen heraus saftig wird. Butter und Eier sollten ebenfalls zimmerwarm sein, also einige Stunden vor dem Backen aus dem Kühlschrank nehmen!
Teig richtig rühren: Butter, Zucker und Eier dürfen schön schaumig geschlagen werden. Sobald Mehl und Co zum Teig kommen, solltet ihr aber nur noch wenig und kurz kneten, damit der Teig nicht zäh wird (ähnlich wie bei Quark-Öl-Teig). Außerdem vermeidet man so, dass sich der Teig durch die eingeweichten Rosinen braun färbt.
Einfache, köstliche Varianten
Ohne Orangeat und Zitronat: Klein gehackt schmeckt beides wirklich nicht stark heraus. Ihr könnt aber auch einfach mehr Rosinen verwenden oder Cranberrys wie beim Quarkstollen-Konfekt.
Andere Gewürze: Anstelle von Amaretto, der für ein leichtes Marzipanaroma sorgt, eignen sich auch Rum oder für eine alkoholfreie Variante Apfel- oder Orangensaft. Das Bittermandelaroma lässt sich durch Rumaroma, Vanillemark, Orangenschale, Tonkabohne oder Zitronenabrieb ersetzen.
Quarkstollen lagern und aufbewahren
Grundsätzlich kann der Quarkstollen ohne Ruhezeit gegessen werden. Es macht aber Sinn, ihn nach dem Abkühlen dennoch gut verpackt über Nacht liegen zu lassen, da er so fürs Anschneiden stabiler wird. Die Variante mit Quark hält sich nicht so lange wie die mit Hefeteig; kühl, trocken und dunkel gelagert aber durchaus ca. 1-2 Wochen. Scheiben kann man auch super einfrieren!
Viel Spaß beim Nachbacken und Genießen! Übrigens: Unter meinen Weihnachtsbackrezepten gibt´s noch viele weitere Leckereien wie Stollenschnecken, Schokoladen-Stollen und das beliebte Stollenkonfekt mit Marzipan. Und wenn´s gesünder sein darf, backt doch mal das Low Carb Stollenkonfekt oder den veganen Christstollen!
Quarkstollen
Zutaten
Für den Teig
- 150 Gramm Butter zimmerwarm
- 160 Gramm Zucker
- 2 mittelgroße Eier zimmerwarm
- 250 Gramm Magerquark zimmerwarm
- 4 Tropfen Bittermandelaroma optional
- 420 Gramm Weizenmehl
- 150 Gramm gemahlene Mandeln
- 1 Päckchen Backpulver 15g
- 3 Teelöffel Stollengewürz gehäuft
- 200 Gramm Rosinen
- 75 Gramm Orangeat
- 75 Gramm Zitronat
- 70 Gramm gehackte Mandeln
- 3 Esslöffel Amaretto oder Rum/Saft
Zum Fertigstellen
- 90 Gramm Butter
- 30 Gramm Zucker
- 30 Gramm Puderzucker grobe Menge
Zubereitung
- Orangeat und Zitronat sehr fein hacken, z.B. mit einem großen scharfen Messer oder Küchenhäcksler. Mit Rosinen, gehackten Mandeln und Amaretto mischen und beiseite stellen. Am besten macht man diesen Schritt schon am Vorabend.
- Den Ofen auf 170 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Die weiche Butter mit dem Zucker schaumig schlagen, dann die Eier nacheinander gut unterrühren. Zuletzt den Quark löffelweise unterrühren.
- Eventuell überschüssige Flüssigkeit beim Trockenfrüchte-Mandel-Mix abgießen. Mehl mit Mandeln, Backpulver, Gewürz und Salz mischen. Kurz unter die Quark-Buttermasse rühren bzw. kneten; dann den Trockenfrüchte-Mix ebenfalls möglichst kurz unterkneten.
- Den recht klebrigen Teig auf einem leicht bemehlte Backmatte geben. Eine dicke Teigrolle formen. Diese in eine ca. 31-33 cm große gefettete Stollenform bzw. -haube geben und die Oberfläche glatt drücken. (Variante ohne Backform siehe Tipps). Den Stollen auf einem mit 2 Lagen Backpapier belegten Blech mit der Öffnung nach unten ca. 40 Minuten backen, dann die Haube abnehmen und weitere ca. 12-20 Minuten fertig backen. Stäbchenprobe machen.
- Kurz, bevor der Stollen fertig ist, die Butter schmelzen. Den Stollen sofort nach dem Backen, solange er noch heiß ist, mit zerlassener Butter bestreichen bzw. bepinseln und mit dem Zucker bestreuen. Nach dem Abkühlen mit Puderzucker bestäuben.
Anmerkungen
- Köstliche Varianten: Statt Orangeat und Zitronat passen auch (mehr) Rosinen oder Cranberrys. Anstelle von Amaretto eignen sich Rum, Apfel- oder Orangensaft.
- Geling-Tipps: Trockenfrüchte einige Stunden vorher oder am Vorabend einweichen. Butter, Zucker und Eier schön schaumig schlagen; sobald Mehl und Rosinen dazu kommen, aber nur noch kurz kneten, damit der Teig nicht zäh wird. Stollen zunächst mit normalem Zucker bestreuen, weil der Puderzucker sonst in die Butter einzieht und matschig wird.
- Backen ohne Form: Den Teig auf einer leicht bemehlten Backmatte zu einer ca. 35 cm langen und 20 cm breiten Rolle formen. Eine der Längsseiten zu etwa ⅔ über die andere klappen und leicht festdrücken.
- Anschneiden: Der Stollen braucht keine lange Ruhezeit, ist aber deutlich stabiler zum schneiden, wenn ihr ihn über Nacht durchziehen lasst.
- Lagerung: Kühl, trocken und dunkel gelagert, am besten gut in Alufolie gewickelt oder in einer Plätzchendose, mindestens 1-2 Wochen. Man kann die Scheiben auch gut einfrieren.
Noch mehr Tipps zu diesem Rezept
Die passenden Zutatenmengen für andere Backformgrößen kannst du mit unserem Umrechner ermitteln.
Hier findest du Tipps, wie und durch was du Zutaten ersetzen kannst.
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