Neue Backbücher Frühjahr Sommer 2017
Bilder aus (v.l.n.r.): „Backen mit Wow-Effekt“ (DK) , „Süß Grillen“ (ZS), „Pizzablumen und Pinwheels“ (Thorbecke), „Süßer Sommer“ (Fackelträger), „Low Carb Backen“ (GU), „Süß Grillen“ (ZS)

Futter für eure Bücherregale: In den Verlagsprogrammen Frühjahr/Sommer 2017 sind wieder viele interessante Backbücher vertreten! Welche Neuerscheinungen es gibt, erfahrt ihr in diesem Beitrag. Eine Übersicht meiner Backbuch-Beiträge der vergangenen Jahre findet ihr hier. Wie schon im Herbst 2016 konnte ich auch diesmal kein alles beherrschende Trendthema ausmachen.

Wenn man Kochbücher mit einbezieht, gibt es vielleicht einen kleinen Schwerpunkt zu schneller Küche, Familien- und Alltagsrezepten; außerdem „Healthy Trendfood“ – darunter Smoothies und Superfoods, Bowls und Anti Aging Küche, frühjahrstypisch auch Diäten. Zudem sind einige Bücher speziell für den Thermomix auf den Markt gekommen. Explizit sommerliche Küche ist Thema u.a. in Büchern zum Grillen und Räuchern oder Eiscreme. Zwar keine Neuerscheinung, aber nach wie vor aktuell, ist mein Buch „Clean Baking – Natürlich backen“. Darin findet ihr viele köstliche und gesunde Frühlings- und Sommerrezepte, vom Lemon Blueberry Cheesecake über Cupcakes mit Rhabarberherz und Streuselkuchen mit Beeren bis hin zu pikanten Frühlings-Tartelettes mit Möhren und Spinat.

Backen für jeden Anlass: Kuchen, Torten und köstliche Kleinigkeiten

Bild aus „Lomelinos Kuchen, Tartes und Pies“

Ein allgemein gehaltenes Grundbackbuch habe ich diesmal nicht entdeckt. Dafür interessante Bücher zu Teilbereichen. Empfehlen möchte ich euch v.a. Französisch backen (Südwest, 19,99) von Aurelie Bastian, so etwas wie der (optische) Nachfolger von „Macarons für Anfänger“ und „Tartes & Tartelettes„. Aurelie Bastian macht einen Streifzug durch französische Backstuben, angefangen vom Frühstück (z.B. Pain au chocolat, französisches Bauernbrot, Chinois-Hefeschnecken) über kleines Gebäck wie Éclairs und Macarons bis hin zu Kuchen und Torten für besondere Anlässe. Habt ihr Lust auf bretonischen Pflaumenkuchen, Baguette, Buche de Noel oder eine atemberaubende Croquembouche? Dann dürfte dieses Buch mit seinen tollen Rezepten und Fotos etwas für euch sein. Dass die Leckereien ohne großen Aufwand einfach nachzubacken sind, bezweifle ich aber… Ein weiteres ansprechendes Buch ist „Lomelinos Kuchen, Tartes und Pies (AT Verlag, 26 Euro). Die Bloggerin und Fotografin Linda Lomelino, deren Tortenbuch und Eisbuch ihr vielleicht kennt, widmet sich diesmal ihrem Lieblingsteig Mürbteig. Sie stellt gedeckte Kuchen vor (Pfirsich-Erdbeer-Kuchen mit gebräunter Butter, Zimtschnecken-Kuchen!) sowie Crumbles, Galettes und Tartes. Und einen S`smores Pie 😉 !

Demnächst erscheinen die Nachfolgebände der Klassiker „Neue Blechkuchen von A bis Z“ sowie „Kühlschranktorten von A bis Z“ ( je 12,99) aus dem Oetker-Verlag. Speziell für den Thermomix ist „Back-Klassiker – Genuss-Rezepte für den Thermomix®“ (16,99). Die Rezepte sind für den TM5 ausgelegt (Rezension hier). Update: In „Geschenke aus meiner Backstube“ (Fackelträger, 20 Euro) verrät Andrea Schirmaier-Huber – die ihr wahrscheinlich aus „Das große Backen“ etc kennt – Rezepte für süße Präsente. In dem Buch sind wirklich schöne  (wenn auch nicht gerade sehr ausgefallene) Ideen – von Glückskeksen bis Pistazien-Macarons, von Espresso-Fudge bis Trinkschokolade, von Brezel-Karamell-Brownies bis Cantuccini. Der Titel führt übrigens etwas in die Irre: Ein Großteil der Rezepte sind für Konfekt und Pralinen.

Besonderes Backen: besonders bunt, kreativ und außergewöhnlich

Buch Süß Grillen
Bild aus „Süß Grillen“

Wer viel Wert auf die Optik seines Gebäcks steht, dürfte sich über „Sweet Tables (BLV, 20 Euro) sowie „Backen mit Wow-Effekt – Kuchen und Torten, die beeindrucken“ (24,95 Euro) freuen. Das Buch „Crazy Speed Cakes: Die besten Backing-Hacks“ (GU 16,99 Euro) erscheint erst im April, klingt aber „interessant“. Drin stecken ausschließlich Kuchen, die in maximal 30 Minuten fertig sind, darunter der netzbekannte japanischen Cheesecakes aus 3 Zutaten. Für Kinder (oder backende Eltern…) sind zwei Spezialbücher erschienen: „Barbie – Back mit mir“ (14,95 Euro) sowie das „Star Wars Backbuch“ (DK, 9,95). Inklusive niedlicher Yoda-Plätzchen, haarigem Schokokuchen und einer finsteren Darth-Vader-Torte.

Gespannt war ich auf „Süß Grillen (ZS; 15,99 Euro) – witzige Idee und schönes Geschenk für Grillfans. Der Autor backt sowohl Nougatcookies und Muffins auf dem Grill als auch Pfirsichpie und Kaiserschmarrn. Ich habe nicht verstanden, was der „Vorteil“ sein soll, Kuchen auf den Grill zu legen statt in den Ofen. Die normalen Rezepte finde ich daher zu aufwändig, es sei denn als Event. Es gibt aber auch Gebäck, das durch einen Grill richtig besonders wird, etwa Blätterteigrippchen mit Honig, Mango-Kokos-Eisbombe oder Brownie-Pops. Die Fotos machen jedenfalls Lust aufs Bachbacken, äh Nachgrillen.

Knuspriges Backen: Klassische Brote und Partysnacks

Buch Pizzablumen Pinwheels
Bild aus „Pizzablumen und Pinwheels“

Um traditionelles Brot dreht sich die Neuauflage von Lutz Geißlers „Brotbackbuch Nr. 1“ (24,90, Ulmer), den ihr wahrscheinlich wegen seines Plötzblogs kennt. Eigentlich ein Muss für alle, die am Brotbacken auch in der Tiefe interessiert sind. Im April erscheint im selben Verlag „Gutes Brot braucht Zeit“ von Martin Pöt Stoldt (24,90) – Untertitel: Backen mit langer, kalter Teigführung und eigener Hefe. Vielleicht eher für erfahrenere Brotbäcker geeignet. 

Was mich sehr anspricht, sind die neuen Bücher über fluffiges Hefegebäck. Sämtliche Rezepte in Pizzablumen und Pinwheels“ (Thorbecke, 9,99 Euro) basieren auf einem Grund-Pizzateig, auch die süßen. Kostprobe? Pide mit Pfirsich und Mozzarella, Hack-Minz-Stern, Schafskäsezopf mit Feigen, Nutellastern. Der perfekte Snack für Partys! Ähnliches in größerer Vielfalt gibt es im Oetker-Buch „Zupfbrote“ (12,99 Euro). Mir läuft alleine beim Lesen das Wasser im Mund zusammen. Neben Abendessen-geeigneten Rezepten wie Dinkel-Lauch-Zupfbrot mit Greyerzer oder Kürbis-Tapenate-Zupfbrot-Spießen machen mich auch die süßen an. Dampfnudel-Zupfbrot. Brioche-Streusel-Rosen. Mhhhhhhhhh!

Gesünderes Backen: Low Carb, Vollkorn, clean und zuckerfrei

Buch Low Carb Backen
Bild aus „Low Carb backen“

Gesund im weiteren Sinne sind die Rezepte aus dem Büchlein „Müsliriegel und Fruchtschnitten“ (12,99 Euro, Thorbecke). „Leider“ eignen sich Honig und Ahornsirup einfach zu gut als Kleber, wodurch die Riegel schon recht süß sind. Aber allemal besser als die gekauften. Und so viel kreativer! Beispiele: Erdnuss-Salzkaramell-Bars und Aprikosen-Fruchtschnitten. GU hat in seiner Küchenratgeber-ReiheLow Carb Backen (8,99) veröffentlicht; In „Natürlich backen mit Urgetreide“ (BLV, 20 Euro) dreht sich alles um die spannenden Sorten Einkorn, Emmer, Dinkel, Roggen und Hafer; darunter viele Brote, aber auch Kuchen, Kekse und herzhafte Sattmacher. „Sweet & Raw“ (Ulmer, 19,90 Euro) konzentriert sich auf vegane Rohkost-Kuchen, also Gebäck ohne Backofen, Eier, Butter, Gluten, Soja, Industriezucker und Co.. Erinnert mich an „Simply Raw Bakery“ und ist eher für eine kleine Zielgruppe.

Wie ihr sicher mitbekommen habt, ist im Herbst mein Buch „Clean Baking – Natürlich backen“ erschienen. Ich habe also ein absolutes Faible für dieses Thema. Seit kurzem gibt es von der Clean Eating Vorreiterin Tosca Reno „Das große Eat-Clean-Kochbuch“ (Südwest, 19,99). Während mich ihr Grundlagenbuchs nicht überzeugt hat, finde ich dieses gut. Für die recht vielen Backrezepte nutzt Reno weniger Süße, viel Vollkorn, kaum Exoten (allerdings merkt man der Rezeptauswahl an, dass es sich um eine Übersetzung handelt). Backen will ich auf jeden Fall das Bananen-Walnuss-Brot, die Gemüsewaffeln, den Heidelbeerkuchen und und und…. Quasi in aller Munde ist das Zuckerfrei – Die 40 Tage Challenge“ von Hannah Frey. Um ehrlich zu sein finde ich die Aufmachung – Layout und Sprache – sehr gewöhnungsbedürftig. Eine Mischung aus Instahip und Denglisch. Ich sage nur „Go hard or go home“, „70 Shades of Sugar“. Die Zutaten und Rezepte hingegen klingen toll (ich habe schon einiges getestet). Die Polenta-Pancakes und Saatencracker sind köstlich (und von Natur aus „zuckerfrei“); unter den süßen Rezepten finden sich z.B. Süßkartoffelbrownies und Quinoa-Kaiserschmarrn.

Update: „Fitness-Backen“ mit viel Protein und Co

Witzig geschrieben und ein echter Tipp für alle, die sich gerne pflanzlich ernähren, ist „Protein Ninja“ (Unimedica, 19,80). Das Buch dreht sich um die Frage, wie man als Veganer zu genügend Eiweiß kommen kann – gerne auch mit Brötchen, Kuchen und Brownies. Das Gebäck ist wirklich „neu“ und spannend. Was man wissen sollte: Die Autorin verwendet in vielen Rezepten veganes Proteinpulver. Das schmeckt ja gerne mal „speziell“, weswegen ich extrem gespannt auf Schoko-Mandel-Cookies mit Hanfprotein, Mocha-Latte-Scones mit Reisprotein und Süßkartoffelbrötchen mit Erbsenprotein bin. Leider gibt es nicht zu allen Rezepten Bildern und die Angaben zum Eiweißgehalt fehlen.

Von der Instagram-Fitness-Ikone Kayla Itsines ist kürzlich der „28 Tage Bikini Body Ernährungs- und Lifestyle Guide“ erschienen (Fischer, 24,99), ein Riesenbuch mit mehr als 200 Rezepten, die man natürlich auch ohne jegliche Challenge machen kann. Darunter auch süße, gesunde Leckereien, die glücklicherweise auf natürlichen Zutaten wie Datteln, Vollkorn und Kokosöl basieren. Der Sportteil ist (was mir entgegenkommt 😉 ) sehr kurz gehalten; die Foodfotos sind extrem ansprechend geworden. Was mich etwas stört, sind die Minimengen an unterschiedlichsten Zutaten. Aber Himbeer-Käsekuchen-Eis, Heidelbeer-Cashew-Törtchen oder Zitronenkuchen-Energiekugeln klingen einfach zu köstlich 😉

Danke an die Verlage GU, Thorbecke, ZS, Oetker, Ulmer, AT und Südwest, die mir PDFs bzw. Rezensionsexemplare zukommen haben lassen. Meine Meinung bleibt davon natürlich unberührt.

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