Küchenmaschinen-Test Kitchenaid, Kenwood, Bosch, Philips

Wer gerne Kuchen und Co backt, braucht eine gute Küchenmaschine. Aber welche Küchenmaschine ist zum Backen die beste? Um das herauszufinden, habe ich einen großen Vergleichstest gemacht. Gegeneinander angetreten sind: eine Kitchenaid Artisan, eine Bosch MUM 5, eine Kenwood Chef Sense sowie eine Philips Küchenmaschine. Zwei Tage lang habe ich in unserer Küche gerührt, geknetet und geschlagen; Massen an Zucker, Eiern und Mehl verbraucht. Das Ergebnis meines großen Küchenmaschinen-Tests 2015 präsentiere ich euch in diesem Beitrag.

Ich bin eine erfahrene Hobbybäckerin, aber natürlich nicht die Stiftung Warentest (deren Küchenmaschinentest allerdings eh ziemlich veraltet ist). Das heißt, ich habe die Geräte „nur“ auf ihre Praxistauglichkeit untersucht. Themen wie Sicherheit, Schadstoffe etc spielten keine Rolle. Gleich zu Beginn mein zusammenfassendes Resümee, bevor ich auf die Stärken und Schwächen der einzelnen Modelle eingehe: Die eine, für jeden Hobbybäcker passende, beste Küchenmaschine gibt es meiner Meinung nach nicht. Insofern kann ich euch auch keinen Testsieger präsentieren. Aber es gibt natürlich mal mehr, mal weniger Argumente, die für die jeweiligen Küchenmaschinen sprechen. Bei euerer Wahl solltet ihr vor allem bedenken, zu welchem Hauptzweck ihr euch ein Gerät kaufen möchtet: Wollt ihr vor allem Rührteig und Knetteig für Kuchen und Kekse machen? Backt ihr gerne viel und große Mengen Brot? Soll die Küchenmaschine auch andere Funktionen haben wie Gemüseraspeln, Getreidemahlen, eine zusätzliche Pürierfunktion oder Nudelmaschine? Und wenn ja – welche Summe seid ihr bereit, dafür auszugeben? Preislich liegen zwischen den Modellen von Kitchenaid, Bosch, Kenwood und Philips nämlich Welten. Nicht nur, was die Grundausstattung angeht, sondern auch in Bezug auf separat erhältliches Zubehör.

Vier Küchenmaschinen im Test – Kitchenaid, Bosch, Kenwood und Philips

Neben den Küchenmaschinen, die ich getestet habe, gibt es natürlich noch viele weitere Geräte von anderen Firmen wie WMF, Klarstein, AEG oder Krups. Die Hersteller Bosch, Kitchenaid, Kenwood und Philips haben teils zig verschiedene Modelle im Programm, die sich aber oft nur in Einzelheiten wie der Farbe, dem inbegriffenen Zubehör oder der Schüsselgroße unterscheiden. Auf die Kitchenaid Artisan, die Bosch MUM 5, die Kenwood Chef Sense sowie die Philips HR7778/00 fiel die Wahl vor allem deswegen, weil sie zu den meistverkauften Geräten gehören und einen guten ersten Eindruck machten. In diesem Beitrag hier soll es in erster Linie ums Backen gehen.

Die Kitchenaid Artisan besitze ich selbst seit einigen Jahren. Allerdings haben wir sie in Amerika relativ günstig gekauft – hierzulande kostet sie nämlich um die 500 Euro. In der Grundausstattung sind nur das Gerät mit 4,8 Liter Schüssel, Haken und Quirl sowie eine Abdeckhaube enthalten. Alles weitere muss man zusätzlich kaufen. Mit 300 Watt hat die Kitchenaid die mit Abstand geringste Leistung, was allerdings nicht unbedingt etwas über ihr Können beim Kneten und Rühren aussagt.

Die Bosch MUM 5 Styline hat 900 Watt und kostet mit rund 200 Euro weniger als die Hälfte. Sie wird mit allen möglichem Zubehör geliefert – vom Smoothiemixer bis zum Reibeaufsatz. Die Rührschüssel fasst 3,9 Liter. Für den normalen Gebrauch reicht das sicher aus. Wer regelmäßig sehr große Mengen Teig verarbeitet, bekommt aber womöglich Probleme.

Die Kenwood Chef Sense gehört zu den teuersten in meinem Küchenmaschinenvergleich – und ist die mit dem stärksten Motor. Für rund 400-500 Euro erhält man ein Gerät mit 1100 Watt, eine Rührschüssel mit 4,6 Liter, 3 Haken/Quirle sowie eine Abdeckhaube. Wie bei Kitchenaid muss man auch bei Kenwood alle weiteren Zubehörteile für (recht teures) Geld kaufen.

Die Philips HR7778 (toller Name…) unterscheidet sich extrem von den anderen Geräten. Sie sieht eher aus wie ein Food Processor, hat keinen Schwenkarm und keine Rührschüssel. Für rund 180 Euro erhält man neben dem Gerät extrem viel Zubehör in einer eigenen Box – vom Entsafter bis zum Smoothiemixer.

KitchenAid Küchenmaschine I Artisan I Kippbarem Food Processor I Teigknetmaschine mit 4 Zubehör | Schüssel aus Edelstahl | 4.8 L | Empire Rot
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Für den Test der Küchenmaschinen habe ich folgenden „Versuchsaufbau“ 😉 gewählt: Als erstes mussten die Geräte natürlich zusammengebaut und eingerichtet werden, am besten relativ selbsterklärend. Dann habe ich Eiweiß geschlagen. Ich habe den für Rührteig wichtigen Arbeitsschritt Butter-Zucker-Eigelb-Rühren gemacht, habe Mehl, Eigelb und Eiweiß untergehoben. Ich habe Hefeteig für Brote geknetet. Und einzelnes Zubehör getestet.

Mein Fazit des Kitchenaid-Küchenmaschinen-Tests

  • Design, Größe und Verarbeitung: Ja, sie ist einfach sehr schick, ein echter Design-Klassiker! Alles besteht aus Edelstahl. Bei uns steht die Kitchenaid Artisan immer auf der Arbeitsfläche – damit ich sie schnell benutzen und dauernd anschauen kann 😉 Gut und hochwertig verarbeitet.
  • Eischnee und Rührteig: Der Eischnee wird toll geschlagen, bekommt ein großes Volumen. Auch beim Rührteig überzeugt die Kitchenaid. Allerdings muss man die Zutaten immer wieder vom Rand in die Schüssel kratzen.
  • Hefeteig: Die Kitchenaid schafft es am schnellsten, aus den Zutaten einen schönen glatten Hefeteig zu kneten. Was mich stört und mit etwas Angst macht: Sie „ruckelt“ bei großen Mengen und schweren Teig teils extrem hin und her.
  • Reinigung: Problemlos. Alles Zubehör kann in die Spülmaschine, auch wenn das beim Eischnee-Quirl nicht empfohlen wird. Etwas schwierig zu reinigen ist nur das Stück, an dem man die Rührer fixiert.
  • Zubehör: Eine sehr große Auswahl von der Getreidemühle bis hin zur Eismaschine. Leider fast alles sehr teuer, so wie das ganze Gerät. Eben eher für Liebhaber gedacht.

Mein Fazit des Bosch-Küchenmaschinen-Tests

  • Design, Größe und Verarbeitung: Schick und platzsparend, also auch für kleinere Küchen geeignet. Bis auf die Schüssel ist alles aus Kunststoff, was allerdings nicht groß stört. Der Schwenkarm ist eher niedrig, was bei  Hängeschränken hilft.
  • Eischnee und Rührteig:  Gute Leistung, allerdings vergleichsweise langsam. Dafür sehr leise. Die Zutaten bleiben eher in der Mitte am Boden der Schüssel hängen als am Rand.
  • Hefeteig: war recht lange bröselig, ist dann aber doch gut und glatt geworden. Die einzige Maschine, die beim Kneten kühl geblieben ist.
  • Reinigung: Problemlos. Alles spülmaschinenfest. Eventuell verfärbt sich der Kunststoff mit der Zeit etwas.
  • Zubehör: Vieles ist inklusive. Dazu kann man z.B. noch einen Nudelaufsatz kaufen oder einen Spritzgebäckvorsatz. Alles in allem mein Tipp für jeden, der einen Allrounder für wenig Geld will.

Mein Fazit des Kenwood-Küchenmaschinen-Tests

  • Design, Größe und Verarbeitung: Sieht sehr hochwertig aus und ist gut verarbeitet. Vergleichsweise großes Gerät. Zum Anheben des Schwenkarms und Befestigen des Zubehörs muss man immer an die Rückseite greifen, was sehr nervig ist und zu Platzproblemen führen kann.
  • Eischnee und Rührteig: Sehr gutes Volumen, schnell erledigt. Zutaten bleiben etwas am Rand hängen. Recht laut.
  • Hefeteig: Der Hefeteig an sich wird schnell schön glatt, top! Allerdings gibt das Gerät beim Kneten komische Geräusche von sich und wird sehr heiß.
  • Reinigung: problemlos.
  • Zubehör: Eine sehr große Auswahl von der Gewürzmühle bis hin zum Nudelaufsatz. Da das Zubehör hinten montiert wird, braucht man die ganze Tiefe der Arbeitsfläche. Gute Qualität, aber eben auch alles recht teuer.

Mein Fazit des Philips-Küchenmaschinen-Tests

  • Design, Größe und Verarbeitung: Eher ein Food Processor. Für die große Zubehör-Box braucht man Platz. Da es keinen Schwenkarm gibt, sind Hängeschränke kein Problem.
  • Eischnee und Rührteig: Eischnee war eine kleine Katastrophe. Das Gerät hat extrem viel Power, schleudert die Zutaten aber mehr an den Rand als dass es sie verarbeitet. Mickriges Volumen. Der Rührteig war insgesamt Ok.
  • Hefeteig: Hilfe! Das Gerät ist viel zu schnell. Der Teig sieht zunächst eher aus wie Spätzle. Nach 2 Minuten schaltet sich das Gerät wegen Überhitzungsgefahr aus. Warten. Nochmal kneten. Nach 2 Minuten aus.
  • Reinigung: Problemlos.
  • Zubehör: Es ist alles Mögliche inklusive, dazu kaufen muss man sich eigentlich nichts mehr. Wer gerne einen  Allrounder für wenig Geld will, aber kaum backt, dürfte das Gerät wohl gut finden.
Küchenmaschinen zum Backen im Test

Mein Abschlussfazit: Bis auf die Philips kann ich Backfans eigentlich alle Geräte empfehlen – eben je nachdem, auf welche Faktoren ihr am meisten Wert legt, wieviel Geld ihr ausgeben könnt und welche Rolle das Design spielt. Und jetzt bin ich natürlich gespannt: Welche Erfahrungen habt ihr mit Küchenmaschinen schon gemacht?

Viele Grüße, Kathrin

Nachtrag: Herzlichen Dank für eure vielen Erfahrungsberichte! Wer überlegt, sich eine neue Küchenmaschine zuzulegen, sollte sich unbedingt noch die hilfreichen Kommentare unter diesem Beitrag durchlesen.

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