Von Backen auf dem Grill über gesundes Gebäck bis hin zu Eis und Sommerdesserts: Ich stelle euch wieder die wichtigsten neuen Bücher aus den Bereichen Backen & Genießen vor!
Es gibt wieder neue Backbücher! In diesem Beitrag verrate ihr euch alles Wichtige zu den Frühjahrs-Neuerscheinungen 2024 – natürlich wie immer subjektiv: Was ist Top, was eher Flop? Was mir aufgefallen ist: Es sind diesmal sehr wenige ganz klassische Rundum-Backbücher dabei; viele Verlage haben wenige bis gar keine Neuveröffentlichungen rund ums Backen. Auch Eiscreme – eigentlich typisches Thema im Frühjahr und Sommer – kommt kaum vor. Dennoch gibt es natürlich zahlreiche neue Backbücher 2024, nur eben zu saisonunabhängig und eher zu Spezialthemen wie Brot. Übrigens: Schon 2023 ist mein neues Buch „Backen macht glücklich – Das Familienbackbuch„ im Verlag Dorling Kindersley erschienen. Alle Details gibt es hier ♥. Danke für das viele tolle Feedback und Lob von euch, das ich in den vergangenen Monaten bekommen habe! Und nun viel Spaß mit meinen neuesten Bewertungen & eine schöne Woche euch allen 🙂
Neue allgemeine Backbücher
Französische Backbücher erscheinen ja immer mal wieder. Voilà!: Einfach französisch backen (Knesebeck, 28 Euro) soll den Schwerpunkt haben, auch besonders gut für Anfänger geeignet zu sein. Die Bilder haben eine schöne, gemütliche und leichte Optik, viele davon wirken sehr sommerlich. Auch die Rezepte im Buch gefallen mir gut – darunter zwar viele Klassiker, das Meiste davon habe ich aber trotzdem noch nie gebacken oder gegessen: etwa Pistazienkuchen mit Rosenaroma, Aprikosen-Mandel-Kuchen mit Lavendel, Backpflaumenkuchen. In punkto Ernährung sind es eher keine Leichtgewichte 😉 . Anders als der Titel vermuten lässt, findet man auch aufwändige Rezepte im Buch, die ich Anfängern nicht empfehlen würde, etwa Millefeuille au caramel oder Mini croque en bouche. Wehrmutstropfen: Leider sind die Standard-Backformen in Frankreich anscheinend andere, und so braucht man theoretisch Obstkuchenformen mit 23 cm Durchmesser, Springformen mit 31 cm oder kleine Springformen mit 15 cm.
Der Name sagt einem natürlich was und es ist auch nicht sein erstes Backbuch; ich musste dennoch erst mal googlen, was Ross Antony eigentlich genau macht 😉 . An Backen mit Ross und Mama Vivien (EMF, 28 Euro) haben mich auf den ersten Blick die vielen arg gestellt wirkenden Portraitbilder der beiden irritiert – aber darüber kann man ja hinwegsehen. Die Deko auf den Gebäckfotos ist sehr blumig und voll und nicht mein Stil, passt aber zu Anthony und ist schön einheitlich. Unter den Rezepten gibt es wirklich viel Neues, z.B. Sudanesischen Baseema-Kuchen mit einer Art Rührteig aus Grieß, Kokos und Zitronensirup; Pistazien-Eclairs, Mincemeat- Tarte; grüne Limetten-Macarons, teils auch Veganes wie die Triple Chocolate Minis, kleine sehr üppige Biskuit-Törtchen mit veganer Schokoladennusscreme. Das Buch ist ganz bestimmt ein tolles Geschenk für Ross-Fans und alle, die britisch mit Pfiff backen wollen.
Das Familienkochbuch Einmal kochen, alle happy (DK, 24,95) ist eine tolle Ergänzung zu meinem Familienbackbuch und adressiert das typische Alltagsproblem: man ist als Mama/Eltern so gefordert, dass die Kreativität beim Kochen oft auf der Strecke bleibt und man seine eigenen Vorlieben ohnehin immer zurücksteckt. Gemüse wird verschmäht und Neues eh. Zeit ist auch keine da. Und dann gibt´s halt ständig Nudeln. Der undogmatische Ansatz im Buch gefällt mir sehr: es geht darum, viele Bedürfnisse miteinander in Einklang zu bringen, ausgewogen zu essen, aber eben auch so, dass alle Lust auf das Essen haben. Die Rezepte reichen von Frühstück und Brotzeit-Ideen über Suppen und Salate bis hin zu Leckereien für Feste, Nachtisch und Süßem. Das Layout ist super schön, locker und bunt. Die Backrezepte, etwa für Granola, Waffeln oder Hefebrote sind unkompliziert und eher basic, oft gibt es aber auch Varianten mit Twist für die Erwachsenen. Einige der Rezepte sind zuckerfrei und vegan Rezepte, einige witzig wie die Rohkost-Monsterparty mit Gemüse und Crackern.
Sommerliche Tea Time mit Jane Austen (Thorbecke, 28 Euro) dreht sich um süße und herzhafte Rezepte für nachmittags: Shortbread mit bunten gezuckerten Ess-Blüten oder Lauch-Scones. Dazu kommen Zitate von Jane Austen sowie Fotos von Schlössern und englischen Parks. Die Bilder sind blumig, sommerlich, bunt. Das eher traditionelle Layout passt zu der tendenziell wahrscheinlich etwas älteren Hauptzielgruppe des Buchs.
Ich hatte schon mehrere Bücher zum Thema Backen auf dem Grill. Irgendwie ist bei mir der Funke bislang nicht übergesprungen, Kuchen und Co auf dem Grill statt im Ofen zu backen. Ich kann noch nicht mal genau sagen, wieso. Lets Bake and Grill (Christian, 29,99) ist trotzdem irgendwie cool. Dieses Buch, eine Übersetzung, ist von drei Männern geschrieben und wirkt für mich auch so, als sei es eher für Männer geschrieben. Dass es übersetzt ist, merkt man an der Auswahl der Rezepte (z.B. Corndogs, Crumpets, Ahorn-Speck-Schmalz-Kuchen) und den Zutaten wie „selbstquellendes Mehl“ (eine sehr interessante Übersetzung von Self raising flour). Die Fotos und teils auch Texte sind witzig gemacht, transportieren gute Laune und Lust auf Sommerabende mit Grill. Optisches Highlight gerade für Kinder: Peanutbutter-Jelly-Pudding vom Grill, der mit Vanillesoße übergegossen wird, in der auf dem Bild kleine Matchbox -Autos versinken 😉 . Oder Das Foto, auf dem sich drei Männer und drei Kinder eine Riesen-Beeren-Pavlova vom Grill ins Gesicht schmieren. Ein eher spezielles Buch, aber sicher ein besonderes Geschenk gerade für Leute, die gerne mal unkonventionell grillen.
Frühlingsgenuss & Sommerliebe (Thorbecke, 29 Euro) ist zwar kein reines Backbuch, beinhaltet aber dennoch viel Gebackenes und Desserts: überall schöne frühlingshaft-sommerliche Stimmung und Sonnenlicht, die gute Laune machen. Neben Salaten, Gegrilltem und Getränken stecken im Buch auch viele Leckereien fürs Picknick, Kaffeetrinken im Garten oder Osterbrunch, etwa Zitronen Ricotta Torte, Pizza mit ofengerösteten Tomaten, Aprikosen -Mandelküchlein mit Lavendel und Zitronen-Himbeer-Tiramisu. Nichts Kompliziertes, sondern etwas für den Alltag, aber trotzdem mit Pep.
Ich habe nur ein spezielles Eisbuch gefunden – und zwar das Büchlein Leckere Eiscreme mit nur 4 Zutaten (Bassermann, 8,99). Hier geht es mehr oder weniger rein um die 2-Zuaten-Eiscreme aus Sahne und gezuckerter Kondensmilch in Varianten. Ein paar Rezepte aus gefrorenen Früchten sind auch dabei. Das Layout ist sehr einfach und langweilig, das Eis sieht aber sehr gut aus. Was mich gestört hat: Angeblich braucht man für die Rezepte kein spezielles Küchengerät. Dann wird aber doch sehr oft ein sehr leistungsstarker Mixer verlangt, der steinhart gefrorenes Obst in cremige Eismasse verwandeln kann – ein Pürierstab tut das sicher nicht.
Cookie Mania (Christian, 29,99 Euro) dreht sich um die ziemlich süßen, ziemlich fettigen, ziemlich gehaltvollen und ziemlich leckeren amerikanischen Kekse im XXL-Format. Neben Klassikern mit Chocolate Chips, Pekanüssen oder Funfetti-Streuseln findet man auch Shortbread-Varianten, pikante Cracker oder deutsche Plätzchen im Buch (was es meiner Meinung nach nicht gebraucht hätte und etwas irritiert). Die gesünderen Cookies, z.B. vegan, zuckerfrei oder keto, sind zwar eine nette Alternative; die „richtigen“ Kalorienbomben sehen aber allesamt leckererer aus 😉 . Ich bin sehr gespannt auf Kreationen wie Sour Cream Raspberry Funfetti Cookies oder Chunky Biscoff Cookies!
Kuchenhits für Kids (Oetker, 9,99 Euro) hat mich eher enttäuscht. In dem dünnen Büchlein mit dem Untertitel „Kunterbunt und superlecker“ fehlt mir der rote Faden: es sind zwar einige spezielle Kindergeburtstagskuchen drin (z.B. Bienchenkuchen vom Blech), aber auch sehr viel nicht-buntes und nicht-kinderspezifisches wie Mohnschnecken oder Möhrenkuchen.
Neue Bücher zum gesünderen Backen
Zuckerfreies, veganes und glutenfreies Backen war ja schon in den letzten Jahren das Thema. Daran hat sich nicht viel verändert, es gibt nach wie vor immer weitere Neuerscheinungen. Zuckerfrei für Babys und Kleinkinder (GU 24,99) hat einen entspannten, undogmatischen Ansatz. Ziel ist es auch, mit den Alternativen gar nicht unbedingt die volle Süßkraft von normalem Zucker zu erreichen, sondern den Geschmack wieder auf weniger einzustimmen oder bei Babys und Kleinkinder eben gar nicht erst an extreme Süße zu gewöhnen. Gesüßt wird wirklich nur mit Obst: frischem, Mus, getrocknetem, Saft. Die Rezepte sind ausgewogen und vielfältig, angefangen von Desserts über Kuchen und Frühstücksideen bis hin zu Pikantem, wo Fertiggerichte eben auch oft Zucker enthalten, zum Beispiel Ketchup oder Chicken Nuggets.
Rein optisch sieht einiges schon wirklich sehr, sehr gesund aus, und ich fürchte, unsere Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter werden das nicht unbedingt mögen – z.B. extrem platte öde Lebkuchen ohne Guss und Verzierung oder Müsliriegel mit Gemüse. Das Meiste klingt aber super lecker und wir werden sicher vieles testen: Schüttelpizza, Schokokuchen mit weißen Bohnen, cremige Kokoskugeln und Co. Ab jetzt zuckerfrei (ZS, 25 Euro) hat als Zielgruppe Erwachsene und auch sonst einen etwas anderen Schwerpunkt: Die Rezepte sind zum Großteil gesüßt mit Erythrit bzw. Stevia, ab und an auch Reissirup, Kokoszucker oder Trockenobst. Die meisten Backrezepte beinhalten zudem fettärmere Zutaten wie fettarme Butter oder Magerquark – d.h., hier geht´s auch oder vor allem ums Kaloriensparen. Deswegen sind die Nährwerte bei allen Rezepten mit abgedruckt. Je mehr Zutaten man zuckerfrei, fettarm etc macht, desto komplexer ist das Backen meiner Erfahrung nach; ich bin also sehr gespannt, wie gut Apfelmus-Cheesecake, Kürbis-Blondies oder Nougat-Bananen-Kuchen gelingen – und ob man das „Sparen“ auch merkt in punkto Geschmack und v.a. Konsistenz. Teils sieht man das „Gesunde“ auf den Foodfotos, alles in allem sehen die Gerichte aber sehr lecker aus.
Glutenfrei! Das Goldene von GU (GU, 25 Euro) ist ein Sammelband und Grundlagenwerk zu glutenfreiem Essen mit Rezepten aus älteren Büchern. Darin stecken zwar auch Kochrezepte, aber auch viel süßes und pikantes Gebäck, Süßspeisen, Frühstücksgerichte und Desserts. Da es eine Sammlung bzw. eine Art Best-of ist, sind die Rezepte und Zutaten sehr unterschiedlich, Low Carb Proteinbrötchen mit Whey findet man genauso wie üppigen Schoko-Bananen-Kuchen mit Nüssen statt Mehl oder süße Buchweizenpfannkuchen mit körnigem Frischkäse. Mir gefällt diese Vielfalt an Weizen-Ersatzzutaten (statt nur fertigem Mehlmix), von denen man die allermeisten in jedem normalen Supermarkt findet. Warum man z.B. für Chili con Carne oder Salat extra glutenfreie Gerichte braucht, weiß ich allerdings nicht.
Im Buch Backen ohne Mehl: Kaffeeklatsch glutenfrei (Ulmer, 20 Euro) findet ihr viele tolle Kuchen-, Torten- und Kleingebäckrezepte ohne Gluten, die alles andere als trocken aussehen: von schokoladiger Himbeer-Sahne-Torte über Brownies und Rüblikuchen bis hin zu Kokos-Marzipan-Muffins. Was mich (positiv) überrascht, aber auch erstaunt hat: die Autorin verwendet als Mehlersatz fast ausschließlich Speisestärke, Mandeln, Nüsse, Puddingpulver etc – keine Superspezialmehle, Bindemittel o.ä.. Ich hätte nicht gedacht, dass das (anscheinend) so gut klappt; muss die Rezepte aber noch dem Praxistext unterziehen. Etwas problematisch finde ich, dass bei so einem Buch kein spezifisches „glutenfreie xy“ in der Zutatenliste steht, wenn z.B. mal sowas wie fertig gekaufte Butterkekse oder Knuspermüsli verwendet wird.
Kuchenklassiker vegan backen (EMF, 18 Euro) zeigt veganisierte Abwandlungen von beliebten Familienrezepten für Kuchen, Torten und Tartes. Das Versprechen: alle „so lecker wie das Original“. Zum Geschmack kann ich noch nichts sagen; rein optisch sehen einige Rezepte wie Zwetschgen-Streusel-Kuchen oder Rosenkuchen tatsächlich herrlich aus; anderes wie der Birnenkuchen Florentiner Art aber eher wie ein zerfledderter Pfannkuchen aus oder der Nusskuchen wie Brot, auch die Bilder sind teils nicht sehr ansprechend. Die Rezepte selbst sind schön vielfältig und meist üppig, nicht zu simpel, aber auch nicht überfordernd komplex. Als Zutatenersatz werden vegane Margarine sowie Sojamilch/Joghurt/Sahne verwendet. Beides sollte man also mögen und vertragen. Ich kann mir gut vorstellen, dass für Veganer bzw. (teil) vegane Familien viel Interessantes dabei ist.
Einfach & vegan – natürlich gesund genießen mit Eileen (Thorbecke, 26 Euro) reiht sich ein in viele Bücher, die sich um gesunde Ernährung von meistens jungen Frauen drehen, die sich mental oder körperlich selbst „geheilt“ haben. Das einfach aus dem Titel ist Programm (nicht nur in Bezug aufs Layout): die meisten Sachen sind wirklich sehr simpel und basic und hat man schon oft gesehen: Kartoffel Wedges, Porridge, Nudeln mit Pilzen etc. Die Backrezepte und Süßspeisen sind alle vegan, glutenfrei und ohne weißen Haushaltszucker. Sie haben mich leider nicht so ganz überzeugt. Zum einen sehen die Bilder teils wenig ansprechend und braunstichig aus. Ein Blechkuchen erinnert eher an Auflauf, die Brötchen aus Hafermilch und veganem Joghurt und Backpulver sind auch nicht so, wie ich mir echte Brötchen vorstelle. Außerdem werden fast überall Datteln und Mandeln oder glutenfreie Mehlmixe benutzt. Dennoch habe ich einiges an Rezepten gefunden, die ich gerne ausprobieren möchte. Die Autorin hat auch ältere Bücher, die reine Backbücher sind. Diese würde ich also eher empfehlen, es sei denn, ihr wollt auch gerne Neues zum Kochen ausprobieren.
Best of Goodbye Zucker (Goldmann, 20 Euro) von Sarah Wilson, die mir als Zuckerfrei-Expertin und Buchautorin schon bekannt war, ist eine 8-Wochen-Challenge mit vielen Hintergrundinfos, Mindset-Tipps etc, die an die Zuckerfrei-Challenge-Bücher von Hannah Frey erinnern. Die Rezepte sind ein Best-Of aus Wilsons älteren Büchern. Das Buch ist optisch und inhaltlich schön aufgemacht. Wie meist bei diesem Thema finde ich aber Rezepte für Pikantes wie Pochierte Eier oder Gemüsepfanne wenig spannend, da ich dafür eh keinen Zucker oder Zuckerersatz verwende. Die Desserts und Gebäcke sind dann meist mit Reissirup und Stevia gesüßt, was man beim ersten „Entzug“ aber eher nicht nutzen sollte – gut, dass ich eh keinen Zuckerentzug geplant habe 😉
Neue Backbücher zum Brotbacken & Pizza
Sven Teichmann wird in Pizza-Passion (BJVV, 28 Euro) als „Deutschlands größter Pizza-Creator“ vorgestellt – cooler Berufstitel 😉 . Sein empfehlenswertes Buch hat eine ausführliche Einleitung, in der nicht nur Techniken, Zubehör und Zutaten erklärt werden, sondern auch tolle Tipps, wie man daheim z.B. möglichst gleichzeitig mehrere Pizzen auf einmal backen und damit gemeinsam in der Familie essen kann. Das Herzstück sind viele verschiedene Teigarten inkl. Zeitplanung (da die Gehzeiten oft sehr lange sind): angefangen vom Klassiker-Teig über solchen mit Sauerteig, Poolish, Vollkorn oder glutenfreiem Mehl, von Pinsa und Pan Pizza bis hin zu Blechpizza. Darauf aufbauend findet ihr Soßen und Beläge, sodass man alle Teige mit allen Toppings kombinieren kann; außerdem ein paar süße Varianten und sogar selbstgemachte Tiefkühlpizza. Die Fotos sehe alle zum Anbeißen aus und auch der Aufbau gefällt mir gut.
Um eine Art Sauerteig-Bibel handelt es sich bei der Übersetzung Das große Buch vom Sauerteig (DK, 42,95 Euro). Sie beinhaltet viele hilfreiche Bilder und Schritt-für-Schritt- Anleitungen sowie Erläuterungen, die teils sehr in die Tiefe gehen. Meines Erachtens ist das Buch eher nichts für Anfänger. Die könnten sich abschrecken lassen von Rezepten, die über viele Seiten gehen (Standard sind 4-6), den vielen Fachbegriffen, Zahlen und Techniken. Auch ich, die keine blutige Anfängerin mehr ist, fühle mich teils überfordert von Hydrationsprozenten, Proteingehalt und Gärungsstartern. Und mache dann doch wieder das Altbewährte, das ich schon kenne. Andererseits sind wirklich unglaublich viele tolle Tipps in diesem Buch, und durch die Fotos sieht man auch, wie was genau funktioniert. Neben Brotrezepten findet ihr zahlreiche kreative Ideen, zum Beispiel für Sauerteig-Scones, Crêpes mit Sauerteig, Bananenbrot oder Biscotti.
In die quasi entgegengesetzte Richtung geht der Ratgeber Schnelle Brote (GU, 11,99 Euro). „Schnell“ bedeutet: ohne Vorteige, Sauerteig und Co, dafür natürlich mit umso mehr Hefe bzw. Backpulver. Das Vollkornbrot mit Haferflocken, Buttermilch, Ei und Backpulver braucht inkl. allem (Vorbereitung und Backen) z.B. weniger als eine Stunde. Spannenderweise sind im Buch auch Hefeteigbrote ohne separate Gehzeit, bei denen man den Teig in der Form in den kalten Ofen gibt und das Aufheizen quasi die Gehzeit darstellt. Ich bin sehr gespannt, wie gut das klappt. So oder so wird Ergebnis bei solchen Blitzrezepten in punkto Geschmack, Konsistenz und Haltbarkeit natürlich ganz anders sein als man das z.B. von Sauerteigbroten gewohnt ist. Dafür sind die Ergebnisse von Kastenbrot über Fladenbrot bis Brötchen auch fix fertig.
Das Buch Zero Waste Brote (Ulmer, 20 Euro) beschäftigt sich mit der spannenden Frage, wie man Zutatenreste wie Sahne, Gemüse oder Nudeln nachhaltig in Broten weiterverwerten kann. Reste habe ich auch ständig – aber ich hätte nicht daran gedacht, diese in Brot zu verbacken, und noch weniger, dass die Reste das Brot angeblich auch noch besser machen. Sehr schöner Ansatz (wenn es klappt)! Als erstes werde ich das Brot mit Hüttenkäse backen und die Kartoffelstangen. Was mich immer etwas stört, sind sehr spezielle Zutaten, die man dann andererseits wieder braucht – und wohl Reste bekommt, etwa Waldstaudenroggenmehl oder Gelbweizenmehl (glücklicherweise eher selten).
Hinweis: Dieser Beitrag wird jeweils im Frühjahr aktualisiert. Welche Themen interessieren euch besonders? Habt ihr schon eines der Bücher? Hat euch etwas besonders gut oder gar nicht gefallen? Ich bin gespannt auf eure Kommentare! Schaut gern auch noch meine Sammlung an Backbuch-Vorstellungen der vergangenen Jahre an.
Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate Links (was bedeutet das?).