Einfache Schritt für Schritt Anleitung für Hefegebäck. Mit unseren Tipps gelingt der Hefeteig garantiert!

Wer gerne backt, sollte ein gutes Hefeteig-Grundrezept haben. Denn Hefeteig ist unglaublich vielfältig und lecker. Und gar nicht schwierig zu machen, selbst wenn er oft als kompliziert beschrieben wird. Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung gelingt er auch Einsteigern – egal ob mit frischer Hefe oder Trockenhefe. In diesem Beitrag gebe ich die Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Inhaltsverzeichnis
Für Hefeteige gibt es unterschiedlichste Zubereitungsarten. Manche Bäcker verwenden ausschließlich Frischhefe, in einige Rezepte kommt kaum Butter, in andere recht viel Fett, es gibt Bäcker, die auf einen Vorteig schwören und solche, die ihn für überflüssig halten. Ich beschreibe euch die Vorgehensweise, wie ich sie von meiner Oma gelernt habe. Dieser Hefeteig Grundteig ist vielfältig zu verwenden bzw. abzuwandeln: Ihr könnt daraus einen Gugelhupf genauso wie Streuselkuchen, Hefezopf, Bagels oder Zimtschnecken machen. Für Pizza und anderes pikantes Gebäck könnt ihr dieses herzhafte Pizzateig-Rezept oder dieses Fladenbrot verwenden. Hefegebäck schmeckt übrigens frisch am besten, lässt sich aber auch sehr gut einfrieren und wieder aufbacken.
Gelingsicherer Hefeteig mit Schritt für Schritt Anleitung
Hefezellen vermehren sich nur unter bestimmten Bedingungen: Wenn es schön warm ist, wird der Teig aufgehen. Wenn es kalt ist oder zieht, lassen die Hefezellen das sein. Neben einer warmen Umgebung braucht ihr eine große Schüssel, denn der Hefeteig wird stark aufgehen! Eine Küchenmaschine erleichtert das Kneten. Allerdings kommt man auch mit Küchenmaschine nicht drumherum, mit den Händen nachzuarbeiten.
Hefeteig vorbereiten
Bevor ihr mit dem Teig beginnt, solltet ihr alle benötigten Zutaten herrichten, Butter und Eier also frühzeitig aus dem Kühlschrank nehmen. Ich empfehle euch frische Hefe. Hefeteig mit Trockenhefe funktioniert natürlich auch, aber ich finde, dass damit weder das Zubereiten des Hefeteigs leichter ist noch dass der Hefezopf besser schmeckt. Die Hefe muss in lauwarme Milch hineingebröckelt und umrührt werden, bis keine Brocken mehr sichtbar sind.
Zutaten für Hefeteig mischen
Für den Teig das Mehl in eine große Schüssel geben und eine Mulde in die Mitte drücken. In diese die lauwarme Hefe-Milch-Mischung gießen. Restlichen Zucker dazugeben und die Hefe-Milch-Zucker-Masse in der Mulde mit etwas Mehl von außen verrühren. Vorteig mit einem Tuch bedecken und etwa 10 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen. Dann die übrigen Zutaten – in den meisten Fällen sind das Ei(er), weiche oder zerlassene lauwarme Butter sowie eine Prise Salz – dazugeben und vermischen. Bei Verwendung von Trockenhefe fällt der Vorteig weg. Man kann also direkt mit dem Mischen und Kneten beginnen.
Hefeteig kneten
Ganz wichtig ist ausreichendes Kneten. Und zwar so lange, bis der Hefe-Teig schön glatt ist – quasi eine Kugel, die sich vom Rand der Schüssel löst. Ich überlasse das Kneten meistens meiner Küchenmaschine und arbeite dann noch einmal kurz mit den Händen nach. Dabei nicht mit den Fingern kneten, sondern mit den Handballen.
Hefeteig gehen lassen und formen
Den Teig zum Schluss wieder in die Schüssel geben, bedecken und so lange gehen lassen, bis er sein Volumen verdoppelt hat. Für das Gehen solltet ihr allermindestens 30 Minuten einplanen. Ein bis zwei Stunden Gehzeit sind optimal. Nun den Hefeteig nochmals mit den Händen kurz durchkneten – nicht erschrecken, die Luft entweicht dabei und der Teig fällt ein bisschen in sich zusammen. Jetzt könnt ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen und den süßen Hefeteig je nach Rezept weiter verarbeiten. Vor dem Hefeteig-Grundrezept zum Ausdrucken hier noch ein paar typische Probleme sowie passende Hefeteig-Tipps. Damit kann nichts mehr schiefgehen.
Hefeteig Fragen & Probleme
1. Die Umgebungstemperatur war zu kalt. Hefe braucht eine bestimmte Temperatur, um arbeiten zu können. Am besten hat es ca. 25 Grad und zieht nicht. Wenn es sehr kalt ist, kann man den Ofen auf niedrigster Temperatur vorheizen, ausschalten und den Teig im Ofen gehen lassen.
2. Die Hefe ist zu heiß geworden. Auch wenn Hefeorganismen es tendenziell warm mögen, sollten die Zutaten, die mit der Hefe in Kontakt kommen (etwa Milch), nicht zu heiß sein.
3. Der Hefeteig hatte zu wenig Zeit zum Gehen. Je mehr Zeit Hefeteig bekommt, desto besser. Das Volumen des Teigs soll sich meistens verdoppelt haben.
4. Der Hefeteig wurde zu wenig geknetet. Hefeteig braucht richtig viel Power. Das Kneten kann 10 Minuten dauern. Der Hefeteig muss glatt sein und sich vom Schüsselrand lösen.
5. Die Zutaten(mengen) passen nicht zur Hefemenge. Sowohl zu schwere als auch zu leichte Teige können zu einem schlechten Ergebnis führen. Außerdem sind die übrigen Zutaten wichtig: Hefeteig nur mit Wasser wird natürlich ganz anders, trockener und weniger fluffig, als Hefeteig mit Butter und Eiern.
Während man Trockenhefe ungekühlt vergleichweise lange im Schrank lagern kann (die Haltbarkeit beträgt etwa ein Jahr), hält sich Frischhefe nur kurz (1 bis 2 Wochen) und muss im Kühlschrank liegen. Danach verliert sie ihre Triebkraft. Teig mit frischer Hefe muss länger gehen als mit Trockenhefe. Letztere ist daher oft praktischer, das Ergebnis mit frischer Hefe schmeckt oft aber besser.
Frische Hefe lässt sich einfach durch Trockenhefe ersetzen. In einem Tütchen Trockenhefe stecken 7 Gramm. In einem Würfel Frischhefe 42 Gramm. Grundsätzlich entspricht eine Packung Trockenhefe der Triebkraft von einem halben Würfel Frischhefe: 7 g aus dem Tütchen entsprechen also 21 g frischer Hefe. Statt einem Würfel Frischhefe kann man 2 Päckchen Trockenhefe verwenden.
– 1 Würfel frische Hefe = 2 Päckchen Trockenhefe
– 1 Päckchen Trockenhefe = 0.5 Würfel Frischhefe
Zwar mag es Hefe warm. Aber: Wenn man dem Teig besonders viel Zeit gibt, wird er im Kühlschrank auch besonders locker. Dafür sollte der Hefeteig aber lange, z.B. über Nacht gehen dürfen.
Je länger, desto besser. Und zwar so lange, bis der Hefe-Teig schön glatt ist – eine Kugel, die sich vom Rand der Schüssel löst. Das dauert ca. 10 Minuten.
Ja, das geht, am besten in einem Gefrierbeutel. Dort hält er sich etwa 6 Monate. Zum Verarbeiten in einer Schüssel abgedeckt auftauen (das dauert einige Stunden) und nochmal gut gehen lassen.
Hefeteig Grundrezept
Zutaten
Für den Hefeteig
- ½ Würfel frische Hefe alternativ 1 Tüte Trockenhefe
- 250 Milliliter Milch lauwarm, nicht heiß
- 1 Teelöffel Zucker
- 500 Gramm Weizenmehl
- 70 Gramm Zucker grobe Angabe, je nach Geschmack bis 100g
- 1 mittelgroßes Ei
- 70 Gramm Butter weich; je nach Rezept bis zu 100g
- 1 Prise Salz
Zum Bestreichen
- 1 mittelgroßes Eigelb verquirlt
- 1 Esslöffel Milch
Zubereitung
- Die Hefe in einen Becher mit der Hälfte der lauwarmen Milch bröckeln. Vorsicht, die Milch darf nicht zu heiß sein! Einen Teelöffel Zucker hinzugeben und dann mit einem Löffel so lange rühren, bis sich Zucker und Hefe aufgelöst haben.
- Das Mehl in eine Schüssel geben und in der Mitte eine Mulde eindrücken. Hier nun die lauwarme Hefe-Milch-Mischung hinzufügen. Den restlichen Zucker dazugeben und mit etwas Mehl in der Mulde verrühren. Schüssel mit einem Tuch bedecken und an einem warmen Ort für ca. 15 Minuten aufgehen lassen.
- Nun die restlichen Zutaten (Ei, Butter, Salz, restliche lauwarme Milch) hinzugeben und vermischen. Den Teig so lange kneten, bis er glatt ist. Den Teig in der Schüssel zurück an den warmen Ort stellen. Mindestens 30 bis 60 Minuten gehen lassen; länger ist besser. Der Teig sollte sein Volumen verdoppelt haben.
- Teig nach der Geh-Zeit nochmals kurz durchkneten. Teig nach Wunsch formen, auf ein Blech legen, nochmals 15 Minuten gehen lassen. Ofen auf 175 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Auf der mittleren Schiene je nach Gebäcktyp ca. 30-45 Minuten backen
Dieses und alle anderen Rezepte findest du in unserer APP
zu unserer APP!Anmerkungen
- Je nach Gebäcktyp benötigt man mehr oder weniger Fett, Zucker sowie Eier. Schwere Hefeteige wie für Brioche oder Gugelhupf werden mit bis zu 125g Fett auf 500g Mehl zubereitet (bei Stollen noch deutlich mehr). Leichte bzw. einfache Hefeteige, etwa für Streuselkuchen, gehen auch mit 50g Fett.
- Gebäck aus schwerem Hefeteig wird deutlich saftiger, geschmackvoller und ist länger haltbar.
- Hefezopf, Osterbrot, Rosinenbrötchen oä, die schön glänzen sollen, werden vor dem Backen bestrichen. Dafür ein Eigelb verquirlen und mit einem Teelöffel Milch verrühren. Gebäck mit einem Pinsel bestreichen. Nach Belieben mit Mandeln oä bestreuen.
- Bei Verwendung von Trockenhefe entfällt der Vorteig. Einfache Hefe, Mehl und Zucker vermischen, die restlichen Zutaten wie warme Milch zugeben, alles kneten und wie im Rezept beschrieben weiter verfahren.
Noch mehr Tipps zu diesem Rezept
Die passenden Zutatenmengen für andere Backformgrößen kannst du mit unserem Umrechner ermitteln.
Hier findest du Tipps, wie und durch was du Zutaten ersetzen kannst.
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